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Die Weihnachtsinsel (Territory of Christmas Island) ist eine 135 km² große, politisch zu Australien gehörende Insel im Indischen Ozean. Verwaltet wird sie vom australischen Ministerium für Verkehr und regionale Angelegenheiten. Hauptstadt ist Flying Fish Cove.
Die Weihnachtsinsel liegt im Indischen Ozean, 350 km südlich von Java und 2616 km nordwestlich von Perth. Die Insel ist etwa 135 km² groß. Sie besteht aus einem vulkanischen Kern (Trachyt und Basalt) sowie Kalkstein, der aus den Skeletten von Kammerlingen (Foraminifera) und Steinkorallen (Scleractinia) entstanden ist. Sie erhebt sich aus einer Meerestiefe von 2000 m und ragt etwa 350 m über die Meereshöhe. Der höchste Punkt ist der Murray Hill im Westen der Insel mit einer Höhe von 361 Metern. Die Küste ist schroff und schwer erreichbar. Ein erheblicher Anteil der Insel steht unter Naturschutz. 1980 wurde der 85 km² große Weihnachtsinsel-Nationalpark eingerichtet.
Die Weihnachtsinsel ist zu einem großen Teil mit tropischem Regenwald bedeckt.
Während die Tierwelt früher unter dem massiven Phosphatabbau zu leiden hatte, stellt heute die aus Afrika eingeschleppte Gelbe Spinnerameise (Anoplolepis gracilipes) die größte Gefährdung für die autochthone Tierwelt dar. Es wird nach Mitteln zur Eindämmung dieser Ameisenart gesucht, die bereits auf einem Viertel der Insel verbreitet ist.
Die rotgefärbten Weihnachtsinsel-Krabben (Gecarcoidea natalis) kommen nur hier und auf den Kokosinseln vor. Jedes Jahr im November (je nach Mondphase) strömen Millionen von Krabben aus dem Wald zur Küste, um dort ihre Eier ins Meer abzugeben. Außerdem gibt es auf der Insel die größte Population der Palmendiebe (Birgus latro).
Insgesamt sind die Wirbellosen Tiere der Weihnachtsinsel kaum erforscht und hunderte Arten warten noch auf ihre Beschreibung. Erfasst sind bislang 14 Schnecken-Arten, 70 Arten von Nachtfaltern sowie diverse Tagfalter, 90 Käfer-Arten und verschiedene Spinnentiere. 53 Arten wurden (absichtlich oder unabsichtlich) eingeführt, darunter Honigbienen, Taufliegen, Schaben, die Große Achatschnecke sowie die bereits erwähnte Gelbe Spinnerameise.
Insgesamt findet man auf der Insel 23 Vogelarten, darunter 9 Arten Meeresvögel. Vögel, die nur auf dieser Insel brüten, sind der Weißbauch-Fregattvogel (Fregata andrewsi), der Graufußtölpel (Papasula abbotti), der Weihnachtsinsel-Buschkauz (Ninox natalis), die Dunkle Fruchttaube (Ducula whartoni) und eine Unterart des Bänderhabichts, der Weihnachtsinsel-Bänderhabicht (Accipiter fasciatus natalis) sowie eine Unterart der Südseedrossel, die Weihnachtsinsel-Südseedrossel (Turdus poliocephalus erythropleurus). Auch der Weißschwanz-Tropikvogel (Phaethon lepturus fulvus), der als Wappentier die Flagge des Territoriums ziert, ist auf dieser Insel endemisch.
Ursprünglich gab es auf der Weihnachtsinsel fünf Säugetierarten. Die beiden ehemals heimischen Ratten, die Weihnachtsinsel-Ratte und die Maclear-Ratte, starben bereits kurz nach Aufnahme des Phosphatabbaus aus. Die Weihnachtsinsel-Spitzmaus (Crocidura trichura), die man Anfang des 20. Jahrhunderts für ausgestorben hielt, wurde Ende der 1990er Jahre wiederentdeckt. Bei intensiven Suchen im Jahre 2000 konnte jedoch kein Exemplar mehr nachgewiesen werden. Die Bestände der beiden Fledermausarten Weihnachtsinsel-Zwergfledermaus (Pipistrellus murrayi) und Weihnachtsinsel-Flughund (Pteropus melanotus natalis) sind stark rückläufig. Vier Arten wurden eingeführt: die Hausratte, die Hausmaus, die Hauskatze und der Haushund.
Von den ursprünglich vorkommenden sechs Reptilien-Arten sind fünf endemisch: zwei Skinke, zwei Geckos und eine Blindschlangen-Art. Fünf weitere Arten wurden eingeführt, darunter der Asiatische Hausgecko (Hemidactylus frenatus).
1980 wurde der Weihnachtsinsel-Nationalpark eingerichtet, so dass die Insel mittlerweile zu zwei Dritteln unter Naturschutz steht.
Auf der Insel leben schätzungsweise etwa 2100 Menschen (Stand: Juli 2011). Gegenüber 2001, als noch 2771 Menschen auf der Weihnachtsinsel lebten, ist die Zahl der Einwohner rückläufig, sie stieg in den letzten Jahren jedoch wieder an. Mehrheitlich besteht die Bevölkerung aus Chinesen (70 %), Europäern (20 %) und Malaien (10 %). Aufgrund der chinesischen Bevölkerungsmehrheit ist der Buddhismus die größte Religionsgemeinschaft auf der Weihnachtsinsel, gefolgt vom Islam, dem Christentum und dem Daoismus. Verbreitete Sprachen der Insel sind Englisch, Chinesisch und Malaiisch. Das Bevölkerungswachstum beträgt -2,6 % pro Jahr. Auf der abgelegenen Insel gibt es ein Aufnahmezentrum für Asylbewerber.
Die Insel war Seeleuten seit dem frühen 17. Jahrhundert bekannt. Benannt wurde sie vom Kapitän William Mynors, der sie mit dem der britischen Ostindien-Kompanie gehörenden Schiff Royal Mary am 25. Dezember 1643 erreichte. Aufgrund des Datums erhielt die Insel ihren Namen. Den ersten Besuch stattete der Insel 1688 William Dampier ab, der die Insel unbewohnt fand.
Nachdem auf der Insel Phosphat-Vorkommen entdeckt wurden, wurde sie 1888 von der britischen Krone annektiert. Kurz darauf wurde mit der Besiedlung begonnen, überwiegend mit Arbeitskräften aus Singapur, China und Malaysia. Ab 1890 wurde dann Phosphat abgebaut und es wurden Minen eingerichtet.
Im Zweiten Weltkrieg war die Insel vom 31. März 1942 an von Japan besetzt. Erst im Oktober 1945 wurde die Insel wieder vom Vereinigten Königreich in Besitz genommen.
Am 1. Oktober 1958 wurde die Insel der Hoheit Australiens überstellt.