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Slowenien ist eine Republik in Mitteleuropa, die an Italien, Österreich, Ungarn, Kroatien und die Adria grenzt. Das Land wurde am 1. Mai 2004 als eines von zehn Beitrittsländern ein Mitgliedstaat der Europäischen Union. Hauptstadt Sloweniens ist das zentral gelegene Ljubljana.
Die vier wichtigsten Flüsse Sloweniens sind von West nach Ost die Soča (italienischer Unterlauf: Isonzo), die Save (slowenisch Sava), die Drau (slowenisch Drava) und die Mur (slowenisch Mura). Soča und Save entspringen in den Julischen Alpen, Drau und Mur kommen aus Österreich.
Die Soča entwässert zur Adria. Save und Drau sind Nebenflüsse der Donau (Mündungen in Serbien bzw. Kroatien). Die Mur ist ein Nebenfluss der Drau (Mündung an der Grenze zwischen Ungarn und Kroatien).
Trotz seiner geringen Ausdehnung verfügt Slowenien über sehr verschiedenartige Landschaftsformen. Mehr als die Hälfte der Staatsfläche ist mit Wald bedeckt.
Im Nordwesten verlaufen die Hochgebirgszüge der Julischen Alpen, Karawanken und Steiner Alpen, die geologisch zu den südlichen Kalkalpen gehören. Im Nationalpark Triglav liegt mit dem namensgebenden Gipfel des Triglav (2864 Meter) die höchste Erhebung des Landes, die auch symbolisch auf dem Landeswappen dargestellt ist.
Der Nordosten des Landes ist von Mittelgebirgen und Hügelland geprägt: Bachergebirge (slowenisch Pohorje, bis 1500 Meter hohe Ausläufer der Zentralalpen), Matzelgebirge (Haloze, bis 880 Meter) und Windische Bühel (350 Meter), die nordöstlich der Mur in die Ebene und Hügel des Übermur-Gebietes (slowenisch Prekmurje) übergehen, während im Mündungsgebiet Drau-Mur die 50 mal 20 Kilometer große so genannte Murinsel (Međimurje) bereits großteils auf kroatischem Staatsgebiet liegt. Beide Flachlandschaften gehen jenseits der ungarischen Grenze in die Pannonische Tiefebene über. Die Landesmitte und den Süden (Teil der Halbinsel Istrien) nehmen ausgedehnte, typische Karst-Flächen ein.
Im äußersten Südwesten des Landes liegt die 46,6 Kilometer lange Adria-Küste (Slowenische Riviera), die auch geographisch den tiefstgelegenen Punkt (0 m Meereshöhe) des Landes markiert. Seit dem Zerfall Jugoslawiens wurde mit Kroatien über den genauen Grenzverlauf in der Bucht von Piran gestritten (siehe Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens). Im Zuge des EU-Beitrittes von Kroatien hat man sich mittlerweile darauf geeinigt, diesen Konflikt vor einer internationalen Schiedskommission beizulegen.
Die Klimaregion Sloweniens bildet den Kernbereich des Illyrischen Übergangsklimas zwischen Alpen und Dinariden, Mittelmeer und Pannonien. Im Südwesten des Landes herrscht schon deutlich mediterranes Klima mit warmen Sommern und milden, feuchten Wintern (Weinbauregion), der Winter und das Frühjahr bringen aber an der Küste häufig kalte Fallwinde, die gefürchtete Bora, mit Schnee in Höhenlagen. Im Landesinneren ist das Klima kontinentaler geprägt, der Nordwesten von typischem Südalpenklima (Südföhn, Winterregen, mit vergleichsweise wenig Schnee). Der Osten ist schon deutlich pannonisch, mit heißen Sommern und kalten Wintern.
Die Einwohner Sloweniens waren nach der Volkszählung 2002 zu 83,06 % Slowenen; weiterhin lebten damals in Slowenien 1,98 % Serben, 1,81 % Kroaten, 1,1 % Bosniaken. Als Minderheiten sind zwei kleine autochthone Populationen von Italienern in Istrien (0,11 %) sowie Magyaren in der östlichen Region Prekmurje (0,32 %) anerkannt. Außerdem lebt noch eine, mittlerweile sehr kleine, deutschsprachige Restgruppe in der Gottschee, die offiziell aber nicht als Minderheit anerkannt ist. Bei der Volkszählung von 2002 deklarierten sich 499 Personen (0,03 %) als „Deutsche“ sowie 181 (0,01 %) als „Österreicher“; Deutsch als Muttersprache gaben jedoch 1628 Personen (0,1 %) an. Bei 8,90 % der Bevölkerung war keine ethnische Zuordnung möglich, da diese nicht bekannt war oder keine Angaben gemacht wurden.
Amtssprache ist Slowenisch (Slovenščina) nach Artikel 11 der Verfassung der Republik Slowenien (Ustava Republike Slovenije) von 1991; daneben sind „ethnisch gemischte Gebiete“ „autochthoner“ Minderheiten definiert, in denen Italienisch und Ungarisch (Art. 64) besonderen Schutz genießen. Romani ist keine geschützte Minderheitensprache: Art. 65 der Verfassung fordert für die Volksgruppe der Roma zwar einen spezifischen Schutz, dessen gesetzliche Umsetzung steht aber aus. Derzeit stellen 19 Gemeinden Sloweniens einen Roma-Beauftragten an den Gemeinderat. Die Sprachen der anderen Minderheiten – darunter das früher wichtige Deutsche oder das in Weißkrain auch traditionelle Kroatische und Serbische – genießen keinen Schutz. Das einst in der Region Gottschee (Kočevje) verbreitete Gottscheerische, eine bairische Mundart, ist heute vom Aussterben bedroht. Deutsch, Italienisch und Ungarisch sind neben Englisch schon früh unterrichtete Fremdsprachen, so dass zahlreiche Slowenen die Sprache ihres nächsten Nachbarlandes fließend beherrschen. Durch den EU-Beitritt des Landes wurde Slowenisch auch offizielle Amtssprache der EU.
Laut Zensus von 2002 bekennen sich 57,8 % der Slowenen zur römisch-katholischen Kirche, 2,5 % sind Muslime, 2,3 % orthodox, 0,9 % Protestanten (meist Angehörige der evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Slowenien). Als „Gläubige, ohne Zugehörigkeit zu einer Konfession“ bezeichnen sich 3,5 % der Slowenen. Als Atheisten sehen sich 10,1 %. Bei 22,8 % der Slowenen kann keine Aussage über ihre Religionszugehörigkeit getroffen werden, da entweder die Frage im Zensus nicht beantwortet wurde oder andere Gründe eine Zuordnung unmöglich machen. Es wird angenommen, dass viele Angehörige der orthodoxen Kirche seit den Balkankriegen verstärkt Konfessionslosigkeit bei den Volkszählungen angeben.
Am 25. März 1941 wurde der bis dahin die Regierungsgeschäfte führende Prinz Paul (seit 1934 war der minderjährige Peter II. Staatsoberhaupt, Prinz Paul war sein Onkel) von den Achsenmächten zum Mitpaktieren gezwungen. Die Militärführung putschte aber bereits zwei Tage später und setzte Kronprinz Peter II. als Machthaber ein. Die Achsenmächte betrachteten diese Vorgänge an ihrer südöstlichen Flanke als Gefahrenquelle und besetzten im April 1941 das gesamte Jugoslawien. Slowenien wurde danach unter Italien, Ungarn und Deutschland aufgeteilt. Bereits wenige Tage nach der Besetzung Sloweniens wurde als kommunistisch geführte Widerstandsorganisation die Befreiungsfront (Osvobodilna Fronta) gegründet. Zahlreiche Partisanenverbände formierten sich unter den königstreuen und nach Beginn des Deutschen Krieges gegen die Sowjetunion auch unter den kommunistischen Oppositionellen (unter der Führung Titos).
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden etwa 80.000 Slowenen aus den von Deutschland besetzten Gebieten hauptsächlich nach Deutschland, aber auch nach Rumänien und Bulgarien deportiert, um dort Zwangsarbeit zu verrichten. Daneben wurden während des Krieges Kinder slowenischer Partisanen vor allem nach Franken verschickt, die als Vergeltungsmaßnahme unter Zwang von ihren Familien getrennt wurden.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs floh nahezu die gesamte deutschsprachige Minderheit oder wurde vertrieben, interniert oder ermordet. Slowenische und kroatische Verbände, die auf Seiten der Achsenmächte gestanden haben und die noch nach dem 8./9. Mai 1945 die Kampfhandlungen gegen die jugoslawische Volksbefreiungsarmee fortsetzten, flohen nach Kärnten und begaben sich in den Schutz der englischen Besatzungstruppen. Diese lieferten allerdings die slowenischen und kroatischen Kriegsgefangenen und Zivilisten an die Tito-Partisanen aus, die sie auf Todesmärschen und in dem Massaker von Bleiburg in Kärnten, im Gebiet um Marburg und in den Schluchten des Hornwaldes ermordeten.
Nach dem Krieg wurde am 29. November 1945 die Demokratische Föderative Volksrepublik Jugoslawien gegründet, ab 1963 nannte sie sich Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (SFRJ). Slowenien war als Sozialistische Republik Slowenien eine Teilrepublik der SFRJ. Das seit 1947 theoretisch unter UNO-Verwaltung stehende Freie Territorium Triest mit einem Großteil von Istrien wurde 1954 im Londoner Memorandum provisorisch zwischen Italien und Jugoslawien aufgeteilt, doch erst am 10. November 1975 wurde diese provisorische Aufteilung im Vertrag von Osimo besiegelt. Im Zuge dieser Aufteilung gelangte Slowenien in den Besitz von Koper (Capodistria) und Portorož (Portorose) mit knapp 50 Kilometer Adriaküste, doch ist die Grenzziehung zwischen den ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken Kroatien und Slowenien in diesem Gebiet noch immer nicht völlig präzise geregelt.
Die wachsende Unzufriedenheit mit der Belgrader Führung während der 1980er-Jahre mündete in die Unabhängigkeitserklärung Sloweniens am 25. Juni 1991. Der darauffolgende Einmarsch jugoslawischer Truppen konnte im sogenannten 10-Tage-Krieg durch die Territorialverteidigung erfolgreich abgewehrt werden, was die Verabschiedung einer demokratischen Verfassung nach europäischem Vorbild am 23. Dezember 1991 ermöglichte. Schon binnen Monatsfrist wurde der neue Staat von allen (damals zwölf) Mitgliedern der EG anerkannt. Die ethnisch relativ homogene Bevölkerung und die durch die nur kurzen und wenigen Kriegshandlungen geringen Zerstörungen ermöglichten eine schnelle Stabilisierung und demokratische Entwicklung des Staates. Dies wurde mit dem Beginn der Beitrittsverhandlungen zur EU im November 1998 honoriert. Am 1. Mai 2004 trat Slowenien – zusammen mit neun anderen Ländern – der Europäischen Union bei („Osterweiterung“). An diesem Tag trat das Land auch dem Schengener Abkommen bei, dies führte am 21. Dezember 2007 zum Wegfall der Grenzkontrollen an den Grenzen zu Österreich, Ungarn und Italien.
Slowenien ist in 212 Gemeinden (slowenisch občine, Sg. občina), darunter elf Stadtgemeinden, gegliedert. Zwischen der Gemeindeebene und dem Gesamtstaat ist keine weitere administrative Ebene zwischengeschaltet. Am 22. Juni 2008 stimmten bei einer Volksabstimmung 57 % der Wähler für einen Vorschlag der Regierung, das Land in 13 Provinzen aufzuteilen. Die Wahlbeteiligung lag jedoch nur bei 11 %. Da die für August geplante Sondersitzung des Parlaments abgesagt wurde, wurde über diese Frage nicht mehr in dieser Legislaturperiode abgestimmt.
Slowenien besitzt eine gute Infrastruktur mit einem modernen Autobahnnetz. Die Zentren sind die Hauptstadt Ljubljana und Maribor. Gut eingebunden sind auch die Tourismus- und Skigebiete in den Julischen Alpen und an der kurzen Adriaküste.
Seit dem 1. Juli 2009 gilt in Slowenien ein neues Mautsystem. Es gibt eine Kurzzeitvignette (sieben Tage) für 15 Euro, eine Monatsvignette für 30 Euro und eine Jahresvignette für 95 Euro. Motorradfahrer bezahlen 7,50 Euro für sieben Tage, 25 Euro für ein halbes oder 47,50 Euro für ein ganzes Jahr.
Die zwei längsten Autobahnen Sloweniens sind die A1, die in nordost-südwestlicher Richtung von Maribor nach Ljubljana und weiter nach Koper führt, sowie die A2, die in nordwest-südöstlicher Richtung vom Karawankentunnel ebenfalls über Ljubljana zur kroatischen Grenze gegen Zagreb führt. Diese zwei Autobahnen wurden 2009 vollendet und verbinden die Zentren des Landes.