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/// Telefonbuch Singapur




Telefonbuch Singapur

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Singapur ist ein Insel- und Stadtstaat und der flächenmäßig kleinste Staat Südostasiens. Er ist Mitglied im Commonwealth of Nations. Der Name „Singapur“ entstammt dem Sanskrit und setzt sich zusammen aus Singha (सिंह siṃha „Löwe“) und Pura, bedeutet also Löwenstadt. Bei der Besiedlung im 7. und 8. Jahrhundert bekam das damalige Fürstentum zunächst den Namen Temasek („Stadt am Meer“). Der Legende nach flüchtete der hinduistische Prinz und spätere Herrscher Singapurs Sang Nila Utama aus Sumatra im 14. Jahrhundert dorthin. Er war wegen der Heirat mit einer javanischen (buddhistischen) Prinzessin in die politischen Wirren zwischen dem hinduistischen Srivijaya-Reich von Sumatra und dem ebenfalls hinduistischen Majapahit-Reich auf Java geraten. Der Legende zufolge soll der Prinz im dichten Dschungel einen Löwen gesehen haben. Er wollte gegen den Löwen kämpfen, doch sie sahen sich in die Augen, der Prinz senkte sein Schwert, und der Löwe zog sich zurück. Dieses Ereignis war für den Prinzen so beeindruckend, dass er die Stadt fortan Löwen-Stadt nannte. Das Wahrzeichen Singapurs ist seit dem Jahr 1964 der Merlion, ein Fabelwesen mit einem Löwenkopf und einem Fischkörper.

Der Stadtstaat Singapur liegt südlich der Malaiischen Halbinsel zwischen der Johorstraße und der Straße von Singapur, damit am südlichsten Ausläufer sowohl der Hinterindischen Halbinsel als auch des asiatischen Festlandes. Im Westen wird mit der Straße von Malakka eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt berührt. Das Staatsgebiet umfasst eine Hauptinsel, drei größere und 56 weitere, kleinere Inseln, die Gesamtfläche entspricht vergleichsweise knapp der Fläche von Hamburg. Benachbarte Staaten sind Malaysia auf der Malaiischen Halbinsel und Indonesien mit Sumatra und den Riau-Inseln im Süden. Die Stadt Singapur, die den Großteil des Inselstaats einnimmt, die mit dem zu Malaysia gehörenden Festland mit dem nach Johor Bahru im Norden führenden Johor-Singapore Causeway auf einem künstlichen Damm und die nach Gelang Patah im Westen führende Brücke „Second Link“ verbunden ist. Die höchste Erhebung des Inselstaats ist mit 176 Metern der Bukit Timah Hill im Bukit-Timah-Reservat.

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Landgewinnung spielt für Singapur eine große Rolle. Das Erdmaterial wird dazu von eigenen Bergen, dem Meeresboden oder von Nachbarstaaten entnommen und im angrenzenden Meer aufgeschüttet. Dadurch stieg die Landfläche von 581,5 km² in den 1960er Jahren auf heute 710,2 km² und soll bis 2030 noch um etwa 100 km² (auf rund 800 km²) wachsen. Das Klima ist tropisch-feucht. Die Temperatur beträgt fast über das ganze Jahr etwas über 28 Grad Celsius. In den Monaten Oktober bis Februar sind die Temperaturen bedingt durch den Monsun nur etwas niedriger als im restlichen Jahr, bei stärkeren Niederschlägen. Die Insel Sentosa wird manchmal der südlichste Punkt des asiatischen Festlands genannt. Dies ist etwas umstritten, da sowohl Sentosa als auch Singapur Inseln sind, die jedoch mit Dämmen und Brücken mit dem Festland verbunden sind.

Laut dem statistischen Amt Singapurs betrug die Gesamteinwohnerzahl 2012 5,3 Millionen Menschen. Die Staatsbürger und Permanent Residents gehören zu unterschiedlichen ethnischen Gruppen: 76,8 Prozent sind Chinesen, 13,8 Prozent Malaien, 7,9 Prozent Inder und 1,4 Prozent andere. Es befinden sich laut Department of Statistics etwa 1,2 Millionen Gastarbeiter und Ausländer in Singapur. Ethnische Statistiken zu Gastarbeitern und Ausländern werden nicht veröffentlicht. Singapur hat eine Fertilitätsrate von 1,2 Kindern pro Frau (2011). 17 Prozent der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt, 9 Prozent sind über 64 Jahre alt (Stand 2011). Die Lebenserwartung bei der Geburt betrug 79 Jahre für Männer und 84 Jahre für Frauen (Stand 2011).

Die korrekte deutsche Bezeichnung für Bürger des Staates Singapur lautet „Singapurer“ bzw. „Singapurerin“; das bisweilen verwendete „Singapuri“ beruht auf falscher Analogie zu anderen Wortbildungen. Singapur hat die folgenden vier Amtssprachen: Chinesisch, Englisch, Malaiisch und Tamil. Im Geschäftsleben und als Verkehrssprache wird vor allem Englisch gebraucht. Ebenso ist an einem Großteil der Schulen Englisch die Unterrichtssprache. Da ein Großteil der chinesischen Bevölkerung aus Südchina kommt, werden in Singapur viele südchinesische Dialekte gesprochen (z. B. Min Nan). Um den Einfluss des Hochchinesischen zu stärken, startet die Regierung jedes Jahr die sogenannte „Speak Mandarin“-Kampagne. Die in Singapur am weitesten verbreiteten Religionen sind der Buddhismus (33% der Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren), das Christentum (18%, davon 3,7% römisch-katholisch), der Islam (15%), der Taoismus (11%) und der Hinduismus (5,1%). 17% der Bevölkerung Singapurs bekennen sich keiner Religion zugehörig. Die Tätigkeit der Zeugen Jehovas und der Vereinigungskirche sind in Singapur verboten.

In Singapur finden sich wegen seiner beschränkten Fläche Institutionen verschiedener Religionen in unmittelbarer Nähe zueinander. Hinduistische Tempel oder islamische Moscheen befinden sich genauso wie buddhistische Tempel oder Kirchen nebeneinander oder direkt einander gegenüber. Auseinandersetzungen wegen der Enge gibt es nicht. Diese friedliche Koexistenz ist das Resultat jahrelanger Anstrengung, Gleichberechtigung und Gewährleistung gegenseitigen Respekts. Zum Beispiel halten sich die Kantinen aller staatlichen Schulen an die Halāl-Vorgaben – das Halāl-Geschirr wird von den anderen getrennt. Die Schüler oder Studenten essen jedoch zusammen; sie bringen nur ihr Geschirr nach dem Essen zu anderen Orten zurück. Dies ist nur einer von vielen Lösungsansätzen in Singapur, um enge Interaktionen zwischen Menschen verschiedener Religion zu ermöglichen und gleichzeitig jedem den Freiraum für seine eigene Religion zu gewährleisten. Der Sri-Mariamman-Tempel mitten in Chinatown ist ein weiteres Beispiel für das ungewöhnliche Zusammenleben der Menschen in Singapur. Singapur ist eine parlamentarische Republik nach dem Westminster-System (dem Vereinigten Königreich ähnlich). Das Staatsoberhaupt ist der Präsident, der mit Veto-Rechten in einigen Schlüsselbereichen ausgestattet ist und die obersten Richter benennt. Der Präsident wird seit 1993 theoretisch alle sechs Jahre direkt vom Volk gewählt. 1993 wurde Ong Teng Cheong als Präsident erwählt. Seitdem fielen die Wahlen 1999 und 2005 aus, weil nur ein Kandidat – Sellappan Ramanathan – von der Wahlkommission akzeptiert wurde. Erst nach 18 Jahren im Jahre 2011 gab es wieder eine Wahl, die Tony Tan gewann. Die Legislative ist das Parlament, und die Exekutive wird durch das Kabinett gebildet, das der Premierminister als Regierungsoberhaupt leitet. Es besteht Wahlpflicht.

Die Politik Singapurs wurde seit der Unabhängigkeit 1965 von der People’s Action Party (PAP) dominiert. Von Kritikern wird Singapur daher auch als Einparteienstaat eingeordnet, und der PAP werden rigide Handlungen gegen die Oppositionsparteien vorgeworfen. Dabei soll die PAP manipulierend einwirken oder durch zivilrechtliche Klagen (Verleumdung) unliebsame Gegner aus dem Weg schaffen. Auch das strikte Mehrheitswahlrecht trägt zur dominanten Stellung der PAP bei. Ebenso sind die Restriktionen im öffentlichen und Privatleben zu nennen. Des Weiteren behaupten Kritiker, dass Singapurs Gerichte auf Seiten der Regierung stünden, auch wenn einige Verfahren von der Opposition gewonnen wurden. Westliche Demokratien betrachten Singapurs Regierungsform daher manchmal dem Autoritarismus näher als einer Demokratie im westlichen Sinne. Singapur hat allerdings das, was viele eine sehr erfolgreiche Marktwirtschaft nennen. Die Politik der PAP enthält sozialistische Aspekte, wie zum Beispiel ein großangelegtes öffentliches Wohnraumprogramm und eine Dominanz staatlicher Unternehmen in der lokalen Wirtschaft. Die PAP distanzierte sich jedoch in der Vergangenheit teilweise vom westlichen Wertesystem. Der frühere Premierminister Lee Kuan Yew zitierte in diesem Zusammenhang die Inkompatibilitäten westlicher Demokratien mit „asiatischen Werten“. In jüngerer Vergangenheit lockerte die PAP Teile ihrer gesellschaftlich konservativen Politik. Als charakteristisch für Singapur gilt das Zusammenspiel aus konfuzianisch orientierter, staatlich-öffentlich kommunizierter Ethik, strengen Gesetzen, einem hohen Grad an Überwachung und sehr geringer Korruption. Verfechter dieser Leitlinien sehen darin die Ursachen, dass eine wohlhabende Gesellschaft entstand, die eine der niedrigsten Kriminalitätsraten der Welt hat.

Kritiker bemängeln die autoritären Ausprägungen des singapurischen Staatswesens, beispielsweise die Vorschrift, dass eine staatliche Lizenz verlangt wird, wenn mehr als drei Menschen öffentlich über Politik, Religion oder innere Angelegenheiten des Staates reden wollen. Der singapurische Staat fasst sein Verhältnis zur Religion in der Öffentlichkeit im Konzept des muscular secularism (englisch, sinngemäße Übersetzung: „wehrhafter“ oder „wachsamer Säkularismus“) zusammen. Ziel dieser politischen Haltung ist laut wiederholter Verlautbarungen singapurischer Offizieller die Gewährleistung des sozialen Zusammenhalts einerseits und der Schutz des multiethnischen und multireligiösen Stadtstaates vor religiösem Extremismus andererseits. Im Wesentlichen bilden vier Gesetztexte die Rechtsgrundlage des singapurischen Säkularismus; der Internal Security Act („Gesetz über die innere Sicherheit“), der Sedition Act („Gesetz gegen Volksverhetzung/öffentlichen Aufruhr“), der Undesirable Publications Act („Gesetz über unerwünschte Schriften“) sowie der Maintenance of Religious Harmony Act („Gesetz zur Aufrechterhaltung der religiösen Harmonie“). Zivilgesellschaftliche Akteure des Landes stellen dieser Politik die Antithese des liberal secularism gegenüber, die den Rückzug des Staates aus interreligiösen Meinungsverschiedenheiten einerseits und eine Erleichterung religiöser Aktivitäten im öffentlichen Raum andererseits fordert Als einer der sogenannten Tigerstaaten schaffte Singapur innerhalb weniger Jahrzehnte den Sprung von einem Schwellenland zu einem Industriestaat bzw. einer primär auf Dienstleistungen ausgerichteten Volkswirtschaft. Der Aufbau der Wirtschaft begann zur Kolonialzeit. Schon im 19. Jahrhundert, als Singapur zu einer britischen Kolonie wurde, galt es mit seiner sehr günstigen Wasserverkehrslage zwischen China und Europa als großer Warenumschlagplatz. Demzufolge liegen Gewerbe- und Industrieflächen vor allem an den Küsten. Viele Produkte werden in Singapur lediglich verarbeitet oder veredelt, z. B. Nahrungsmittel, Erdöl, Kautschuk, Stahl und Maschinen. Singapurs Handelspartner sind die USA, Großbritannien, Japan, Hongkong, Malaysia und Thailand.

Mit Malaysia gibt es bis heute Streitigkeiten über die Wasserversorgung und die Verrechnung der entstandenen Kosten. Singapur ist dringend auf Wasserimporte angewiesen. Wasser wird von Malaysia geliefert und von Singapur aufbereitet. Durch geschickte Verhandlungen hat Singapur das aufbereitete Wasser für einen höheren Preis an Malaysia verkaufen können, als es selbst für das Frischwasser an Malaysia zahlen musste. Des Weiteren bestehen (Grenz-)Streitigkeiten über Singapurs Landgewinnung, Brückenbau und Seegrenzen. Malaysia garantiert vertraglich die Wasserversorgung bis 2061. Singapur zählt zu den am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaften der Welt. Eine große Ausnahme bildet der stark regulierte Wohnungsmarkt. Singapur ist bestrebt, ein biotechnologisches Zentrum in Asien zu werden. Die A*STAR, die Agency for Science, Technology and Research, eine Regierungsbehörde, unterstützt Forschungskapazitäten in Singapur. In der neugeschaffenen Biopolis sind private und staatliche Institute, Biotech- und Pharmaunternehmen angesiedelt. Singapur hat große Bedeutung als internationaler Finanzplatz und auch im Warenhandel: der Hafen ist einer der modernsten und größten Umschlagplätze der Welt. Der Straits Times Index ist der führende Aktienindex an der Singapore Exchange. Laut dem Economist Intelligent Unit ist Singapur im Jahre 2014 weltweit die teuerste Stadt.


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