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Telefonbuch Portugal

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Portugal ist ein europäischer Staat im Westen der Iberischen Halbinsel. Als westlichster Punkt Kontinentaleuropas wird das Land im Osten und Norden von Spanien begrenzt, im Westen und Süden dagegen vom Atlantischen Ozean. Zum portugiesischen Staatsgebiet gehören die Inseln der Azoren und Madeira (mit Porto Santo).

Das im 12. Jahrhundert gegründete Königreich Portugal stieg im 15. Jahrhundert zu einer europäischen Großmacht auf und spielte eine wesentliche Rolle im Zeitalter der Entdeckungen. Das Königreich schuf eines der größten Kolonialreiche mit Besitzungen in Afrika, Asien und Südamerika, dessen Niedergang jedoch bereits im Laufe des 17. Jahrhunderts eingeläutet wurde. 1910 kam es durch einen militärischen Aufstand zum Sturz der portugiesischen Monarchie, der König Manuel II. ins Exil zwang. Die Erste Portugiesische Republik trat am 5. Oktober 1910 in Kraft und bestand bis zum Militärputsch von General Gomes da Costa im Jahr 1926. Danach stand das Land für mehr als vierzig Jahre unter der autoritären Diktatur von António de Oliveira Salazar. Die Nelkenrevolution vom 25. April 1974 führte zum Sturz des Régimes und eröffnete den Weg zur demokratischen Dritten Republik.

Portugal ist Gründungsmitglied der NATO (1949) und der OECD (1948) und zudem Mitglied der UNO (seit 1955), des Europarats (seit 1976) und des Schengener Abkommens (seit 1991). Portugal gehört außerdem zu den Gründungsstaaten der Eurozone und gilt trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs Ende des 20. Jahrhunderts immer noch als ärmstes Altmitglied der EU (Beitritt 1986). Die Finanzkrise ab 2007 und die sich anschließende Eurokrise haben für eine Rezession und eine sozioökonomische Krise im Land gesorgt.

Telefonauskunft Portugal Übersicht
Für lange Zeit war Portugal ein Auswanderungsland; wichtige Zentren der portugiesischen Kultur in der Diaspora gibt es in Frankreich, Brasilien und den USA, wo jeweils etwa 1 Million Portugiesen leben. Wichtigste bilaterale Partnerländer sind neben Frankreich und Brasilien noch Marokko und Spanien. Der Tourismus, insbesondere der Badetourismus, ist eine wichtige Einnahmequelle. Mit 25 Millionen Touristen pro Jahr gehört Portugal zu den meistbesuchten Ländern der Welt, häufigste Reiseziele sind die Algarve und die Region um die Hauptstadt Lissabon. Das Land ist daneben für den Weinanbau bekannt, insbesondere für den Portwein, und als weltweit bedeutendstes Produktionsland für Rohkork. Der Name Portugal entstammt dem vom Römischen Imperium angelegten Hafen Porto, auf Lateinisch Portus Cale (lat. portus bedeutet „Hafen“). Was mit Cale gemeint ist, ist umstritten. Die meisten Gelehrten meinen, Cale beziehe sich auf die Gallaeker (altgriechisch Kallaikoi, lat. Callaici) – „Hafen der Galläker“. Andere meinen, es handele sich um ein Überbleibsel von lat. calidus, was „warm“ bedeutet – „Warmer Hafen“. Es gibt auch Historiker, die meinen, die Griechen hätten vielleicht als Erste dort gesiedelt und das griechische Wort kallis für „schön“ sei namensgebend gewesen – „Schöner Hafen“. Im Mittelalter wurde Portus Cale zu Portucale, später Portugale, wobei der Name im 7. und 8. Jahrhundert nur die nördlichen Teile des Landes bezeichnete, also die Region zwischen den Flüssen Rio Douro und Rio Minho.

Im Westen und Süden wird Portugal vom Atlantischen Ozean, im Osten und Norden mit der einzigen Landesgrenze von insgesamt 1214 km Länge mit Spanien begrenzt. Der Norden Portugals hat ein relativ kühles und feuchtes Klima und besteht aus zwei traditionellen Provinzen oder Landschaften: Das Minho im Nordwesten gehört zu den am dichtesten besiedelten Gegenden des Landes. Die größten Städte des Minho sind Braga und Viana do Castelo. Das Minho wird wegen seines Klimas und der vergleichsweise üppigen Vegetation als der grüne Garten Portugals bezeichnet. Auf den Hängen der zahlreichen Flusstäler wird vor allem Wein angepflanzt, der zum berühmten Vinho Verde weiterverarbeitet wird. Daneben gedeihen viele Gemüsesorten. Die natürliche Vegetation ist eine Mischung aus der Flora der gemäßigten Klimazone und der subtropischen Flora, je nach Höhenlage gibt es Eichen und Kastanien oder Pinien und Olivenbäume. Im Nordosten liegt Trás-os-Montes (Hinter den Bergen). Dies ist die dem Meer abgewandte Seite Nordportugals, die sehr gebirgig ist und deshalb sehr kalte Winter und sehr heiße Sommer hat. Die Vegetation ist bedeutend weniger üppig als im Minho und wird zur Grenze nach Spanien hin spärlicher. Beiden Provinzen ist gemein, dass ihre Gebirgsmassive, wie z. B. Marão oder Peneda-Gerês von zahlreichen Flüssen, wie dem Rio Minho (Grenzfluss zu Spanien) oder dem Rio Douro, durchschnitten werden. Im Norden Portugals liegt der Nationalpark Peneda-Gerês, ein wichtiges Schutzgebiet des Landes. Dort existieren noch Restbestände naturbelassener Wälder, in denen sich insbesondere die immergrüne Steineiche findet. Bedeutende Städte des Nordens sind Porto, Vila Nova de Gaia, Matosinhos, Braga, Vila Real und Bragança.

Mittelportugal ist größtenteils hügelig bis gebirgig und hat mit der Serra da Estrela ein beachtliches Gebirge mit Wintersportmöglichkeiten. Der höchste Berg ist der Torre mit 1993 m. Er ist die höchste Erhebung Kontinentalportugals. Die wichtigsten Landschaften sind die Beira, der Ribatejo (die Tejo-Ebene mit Beinamen Garten Lissabons), die Estremadura sowie die Mündung des Tejo in den Atlantik. Die gesamte Region ist sehr fruchtbar und hat ein für den Weinanbau günstiges Klima. Die Tradition des Weinbaus reicht bis zu den Römern zurück. Daneben werden Getreide, Reis, Sonnenblumen und Gemüse angebaut. Die Region wird durch den Tejo geteilt. Überschwemmungen, die früher den Ribatejo regelmäßig heimsuchten, kommen seit dem Bau zahlreicher Staudämme kaum mehr vor. Die wichtigsten Städte Mittelportugals sind Lissabon, Aveiro, Sintra, Coimbra, Viseu, Leiria, Castelo Branco sowie Santarém. Der Süden Portugals setzt sich aus den drei Landschaften Terras do Sado, Alentejo und Algarve zusammen. Die Oberfläche der gesamten Region ist eben bis hügelig und hat ein trockenes und heißes Klima. Der Alentejo, die frühere Kornkammer Portugals, ist heute nur dünn besiedelt und von Abwanderung gekennzeichnet, weitläufige Getreidefelder mit Olivenhainen und Korkeichen dominieren die Landschaft. Zum Weinanbau kommen als Hauptprodukte Getreide und zunehmend Sonnenblumen. Die Wiesen dienen zur Schafzucht und sind im Frühling mit Blumen übersät. Zum wirtschaftlichen Niedergang tragen nicht zuletzt die länger werdenden Trockenperioden bei, die mit dem Bau von Staudämmen gemildert werden sollen. Umstritten sind die Anpflanzungen von schnell wachsenden Eukalyptusbäumen. Diese stellen ein erhöhtes Risiko für Waldbrände dar, trotzdem nehmen die Anbauflächen zu. Die südlichen Küstenregionen sind häufig von Kiefernwäldern bewachsen. Daneben finden sich zahlreiche Palmenarten, von denen nur die Zwergpalme einheimisch ist. Die Algarve markiert die gesamte Südküste des Landes und ist mit ihren hübschen Städten, den Steilküsten und Sandstränden zu einem beliebten Feriendomizil geworden, was übliche negative Begleiterscheinungen wie Massentourismus mit sich gebracht hat. Die größten Städte Südportugals sind Portalegre, Évora, Beja sowie Faro und Lagos. Der bestimmende Fluss ist der Rio Guadiana, der zweimal ein längeres Stück die Grenze zu Spanien bildet. An die große sommerliche Hitze angepasst sind zahlreiche sukkulente Pflanzen.

Zu Portugal gehören des Weiteren die Inselgruppen Madeira (Holzinsel) und Azoren (Habichtsinseln) im Atlantik. Sie sind, bis auf die Azoreninsel Santa Maria, vulkanischen Ursprungs. Die Inselgruppe Madeira hat aufgrund ihrer Lage vor der afrikanischen Küste eine teils tropische, teils subtropische Vegetation. Der höchste Berg Portugals befindet sich auf den Azoren (Ponta do Pico, 2351 m). Die wichtigsten Flüsse Portugals sind der Tejo, welcher in Spanien unter dem Namen Tajo entspringt, der Douro (spanisch Duero) und der Mondego, wobei letzterer nur durch Portugal fließt. Portugal ist, bezogen auf die alteingesessene Bevölkerung, in sprachlicher, ethnischer und religiöser Hinsicht ein sehr homogenes Land. Die portugiesische Sprache wird im ganzen Land gesprochen, und nur in den Dörfern von Miranda do Douro wird ein dem Asturischen zugeordneter Dialekt (Mirandés) gesprochen, der als Minderheitensprache anerkannt wird.

Die dichteste Besiedelung weist ein Küstenstreifen von der spanischen Grenze im Norden bis in die Gegend um Lissabon auf. Während in diesem Streifen 70 % der Bevölkerung leben, sind das Hinterland und der Süden Portugals sehr dünn besiedelt. Mehr als 10 % der Bevölkerung entfällt auf zwei Städte (Lissabon und Porto), während mehr als die Hälfte in Orten unter 2.000 Einwohnern lebt. Der Trend geht in Portugal in Richtung Verstädterung. Die große Mehrheit der Portugiesen bekennt sich zum römisch-katholischen Glauben, wobei der Anteil an der Gesamtbevölkerung mit Werten zwischen 85 % und 95 % angegeben wird.

In Portugal herrscht Glaubensfreiheit und, seit Einführung des Gesetzes über die Glaubensfreiheit (Lei da Liberdade Religiosa) offiziell auch Gleichheit zwischen den Religionen. Die Gleichheit ist aber in der Realität noch nicht erreicht: die Kirche betreibt in Portugal bedeutende Kultureinrichtungen, eine angesehene Universität, Privatschulen und auch einen Radiosender. Weiter ist das Gesetz über die Glaubensfreiheit nur teilweise auf die katholische Kirche anzuwenden. Ob öffentliche Schulen verpflichtet sein sollen, Religionsunterricht anzubieten, ist in Portugal seit 25 Jahren umstritten. In der ersten Verfassung Portugals von 1822 wurde der Katholizismus zur Staatsreligion erklärt. Die Verfassung von 1826 schaffte die religiöse Verfolgung ab. Die offizielle Trennung von Staat und Kirche erfolgte mit der republikanischen Revolution von 1910, wobei Konkordate mit dem Vatikan der katholischen Kirche weiterhin weitreichende Privilegien einräumten. Die portugiesische Ausprägung des Katholizismus wird, im Vergleich zur Praxis in anderen Ländern, als menschlich, lyrisch und mit Verständnis für die fleischlichen Dinge des Lebens beschrieben. Typisch ist die starke Verehrung der Jungfrau Maria. Wichtigstes Pilgerziel ist der Wallfahrtsort Fátima. Hier soll die Jungfrau Maria 1917 drei Hirtenkindern erschienen sein. Im Mittelalter spielten zwei weitere Religionen eine bedeutende Rolle in Portugal. Mauren und Araber beherrschten zeitweise den Süden des Landes. Nach der Reconquista mussten sie das Land verlassen oder sich den Christen unterwerfen. Sie brachten zahlreiche technologische Fortschritte mit sich, wie Verbesserungen im Brunnenbau, Bewässerung, Olivenanbau, Anbau von Zitrusfrüchten, Baumwolle und Zuckerrohr, die Seidenraupenzucht, die Herstellung von Fliesen, Jalousien, Hygiene und Ornamentik. Die Gesellschaft im damaligen Portugal bot auch unterworfenen oder versklavten Mauren die Möglichkeit, gesellschaftlich aufzusteigen, so dass die muslimische Bevölkerung in der christlichen aufging. Die Juden genossen im Mittelalter den Schutz der portugiesischen Könige. Das durch Handel und Verwaltungsposten in Staat und Kirche angehäufte Vermögen diente als Grundlage für den Aufbau der portugiesischen Flotte. 1504 und 1506 kam es in Lissabon jedoch zu anti-jüdischen Pogromen.


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