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/// Telefonbuch Kolumbien




Telefonbuch Kolumbien

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/// Kolumbien Information - Internationale Telefonvorwahl Kolumbien: +57


Kolumbien ist eine Republik im nördlichen Teil von Südamerika. Sie grenzt sowohl an den Pazifischen Ozean als auch an das Karibische Meer und auf dem Festland an Panama, Venezuela, Brasilien, Peru und Ecuador. Der Landesname ist von Christoph Kolumbus abgeleitet. Bogotá ist als Hauptstadt wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Kolumbiens. Kolumbien liegt im Nordwesten Südamerikas und grenzt an den atlantischen (1626 km Küstenlinie) und an den Pazifischen Ozean (1448 km). Im Südwesten grenzt Kolumbien an die Nachbarstaaten Ecuador (590 km Grenzlinie) und Peru (1626 km), im Südosten an Brasilien (1645 km), im Nordosten an Venezuela (2050 km) und im Nordwesten an das seit 1903 von Kolumbien abgetrennte Panama (225 km). Die Gesamtlänge der kolumbianischen Landesgrenze beträgt 6136 Kilometer. Mit 46,4 Mio. Einwohnern ist Kolumbien nach Brasilien der bevölkerungsreichste Staat Südamerikas und hat auf Grund seiner Geschichte eine sehr diversifizierte Bevölkerungsstruktur. 74 % der Gesamtbevölkerung leben in den Ballungsgebieten und Städten, hauptsächlich in den Tälern des Río Magdalena und des Río Cauca sowie an der Karibikküste. Allein in Bogotá, der Hauptstadt und dem Zentrum der Industrie, lebt etwa 1/6 der Bevölkerung. Auf jedem Quadratkilometer leben durchschnittlich 36 Einwohner. 48,6 % sind Männer und 51,4 % Frauen.

Kolumbien ist durch eine sehr ungleiche Bevölkerungsverteilung charakterisiert. 39 Millionen Einwohnern im Andenraum sowie dem karibischen Tiefland steht nur eine Million in Amazonien, Orinokien und dem Chocó gegenüber, d.h. rund die Hälfte der Landesfläche ist weitestgehend unbesiedelt. Mehr als zwei Drittel aller Kolumbianer leben in Städten. Im Gegensatz zu vielen anderen Staaten Lateinamerikas ist Kolumbien durch ein dezentrales Städtesystem charakterisiert. Neben Bogotá haben sich mit Medellín, Cali und Barranquilla weitere Millionenstädte entwickelt. Darüber hinaus gibt es eine große Anzahl regionaler Zentren mit 200.000–600.000 Einwohnern, wie etwa Cartagena und Santa Marta an der Karibikküste, Bucaramanga und Cúcuta im Nordosten des Landes, Pereira, Manizales und Ibagué in der Mitte sowie Neiva, Popayán und Pasto im Süden. Diese Städte erleben ein sehr dynamisches Wachstum. Nur 0,3 % der kolumbianischen Bevölkerung sind Ausländer, aber 3 % der Kolumbianer leben im Ausland, davon 35,3 % in den USA, 23,4 % in Spanien und 18,5 % in Venezuela. Die Lebenserwartung eines Kolumbianers beträgt bei der Geburt 70,4 Jahre. 78 % der Bevölkerung sind jünger als 45 Jahre.

Telefonauskunft Kolumbien Übersicht
Die Bevölkerung setzte sich zur Kolonialzeit aus drei unterschiedlichen Gruppen zusammen: der indigenen Bevölkerung, den europäischen, zumeist aus Spanien stammenden Kolonisten und den importierten Sklaven afrikanischer Herkunft. Verbindungen zwischen diesen Gruppen waren und sind sehr weit verbreitet, so dass die heutige Bevölkerung des Landes aus einer Mischung dieser Gruppen besteht. Den größten Anteil an der Bevölkerung stellen mit 48 % die Mestizen, deren Vorfahren Europäer und Indigene waren. Während der Kolonialzeit wurde Kolumbien durch Einwanderer aus allen Regionen Spaniens besiedelt. Im frühen 18. und 19. Jahrhundert kamen Franzosen, Italiener, Engländer und Iren hinzu. Weitere Einwanderer kamen aus Deutschland, Libanon, Palästina bzw. dem Nahen Osten.

Zur hellhäutigen Bevölkerung gehören die Weißen, Nachfahren der europäischen Kolonisten, mit 30 % der Bevölkerung. Daneben sind mit 14 % die Mulatten und die Kreolen in der kolumbianischen Gesellschaft vertreten, Nachkommen von Europäern und afrikanischen Sklaven. Rein afrikanische Vorfahren haben 4 % der Bevölkerung, 3 % zählen zu den Zambos, die von afrikanischen Sklaven und Indigenen abstammen. Im Dorf San Basilio de Palenque existiert die einzige spanischbasierte Kreolsprache in Lateinamerika. Die Menschen dort sind zum größten Teil Nachfahren entlaufener Sklaven und sprechen Palenquero. Kolumbianer von teilweise oder vollständig afrikanischer Abstammung werden zusammenfassend als Afrokolumbianer bezeichnet. Die afrokolumbianische Bevölkerung lebt größtenteils in den karibischen und pazifischen Küstenräumen sowie deren Hinterland.

Der Anteil der Indigenen an der Gesamtbevölkerung beträgt 3,2 %. Sie verteilen sich auf 102 Volksgruppen. 6000 Menschen, die diesen Gruppen angehören, sind von der Ausrottung bedroht. Die indigene Bevölkerung ist in erster Linie in den Hochländern der Kordilleren, besonders im Südwesten des Landes, sowie in den Urwaldgebieten Amazoniens und des Pazifiktieflandes zu finden. In Kolumbien wird die Religionsfreiheit als Grundrecht garantiert. Dominant ist die römisch-katholische Glaubensrichtung, der etwa 90 % der Bevölkerung angehören, jedoch verzeichnen evangelikale Gruppen in den letzten Jahren ähnlich wie in anderen Staaten Lateinamerikas einen großen Zulauf. Die protestantische Minderheit setzt sich aus verschiedenen Traditionen zusammen; viele davon kommen aus den USA, aber auch aus England, Deutschland und Holland. Neben den Gemeinden, die aus den Missionsarbeiten von Neuapostolischen (ca. 6.000 Kirchenmitglieder), Lutheranern, Calvinisten, Evangelikalen, Siebenten-Tags-Adventisten, Assemblies of God, Zeugen Jehovas (166.049), Mormonen, Mennoniten, und charismatischen Strömungen entstanden, besteht in Kolumbien auch ein Bistum der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika. Weniger vertreten sind Judentum und Islam. Etwa 1 % der Bevölkerung gehört indigenen Religionen an.

Seit der Kolonialzeit wird Spanisch in Kolumbien als alleinige Amtssprache verwendet. Daneben existiert eine Reihe von bedeutenden Minderheitensprachen, die von der indianischen Bevölkerung gesprochen werden. Englisch gesprochen wird auf den Inseln San Andrés und Providencia. Das kolumbianische Spanisch unterscheidet sich durch regionale Besonderheiten, indem beispielsweise anstatt des Personalpronomens tú für die 2. Person Singular vos (voseo) verwendet wird (Valle del Cauca, Antioquia, Caldas, Quindío und Risaralda). Weiterhin wird die 2. Person Plural vosotros auch in informeller Sprache durch die 3. Person Plural ustedes ersetzt, die im europäischen Spanisch nur als Höflichkeitsform verwendet wird. Die Verben werden dabei anders konjugiert (im Präsens immer endbetont und mit abweichenden Imperativformen). Darüber hinaus gibt es eine Reihe lexikalischer Abweichungen.

In Kolumbien leben 25,8 % der Bürger unter dem vom Staat bestimmten Mindeststandard. Das sind 10 Prozentpunkte weniger als noch 1993. Den Daten der Weltbank zufolge lebten im Jahre 2006 mehr als 49 % der Kolumbianer in Armut. Davon galten 7 % als absolut arm, das heißt mit einem täglichen Einkommen von unter einem US-Dollar ausgestattet. Hinsichtlich der realen Kaufkraft, dem Grad der sozialen Ungleichheit sowie der subjektiv gefühlten Armut sagen diese Daten freilich wenig aus. Im Vergleich zu vormals erhobenen Daten der Weltbank zeigen sie jedoch, dass zumindest in relativen Zahlen eine leichte Verbesserung der Armutssituation eingetreten ist (2002: 58 %). Den Daten der CEPAL (Comisión Económica para América Latina) zufolge ist insbesondere keine Abnahme der sozialen Ungleichheit zu beobachten. Wenngleich die Zahl der absolut Armen seit mehreren Jahren kontinuierlich sinkt, hat sich am innergesellschaftlichen Ungleichheitsverhältnis in den letzten 50 Jahren kaum etwas geändert. Nach dem Entstehen einer zahlenmäßig geringen Mittelschicht während der 1940er, 50er und 60er Jahre stagnierte die ungleiche Einkommensverteilung weiterhin auf hohem Niveau. So liegt der von der CEPAL für den Zeitraum 2003/05 errechnete Gini-Koeffizient gegenwärtig bei 0,584 und hat sich damit im Vergleich zu 1998/99 (0,572) weiter verschlechtert. Nach einer im Jahr 2009 veröffentlichten Untersuchung der Nationalen Universität in Bogotá beträgt er 0,59. Der Leiter der Studie, Ricardo Bonilla, betonte, dass Kolumbien damit den schlechtesten Wert „dieser entehrenden Kategorie“ in ganz Lateinamerika aufweise. Gerade die Bevölkerungsteile mit niedrigen und mittleren Einkommen seien in den letzten Jahren in prekäre Beschäftigungsverhältnisse gedrückt worden, ihre Einkommen sind gesunken. Nur ein Drittel der Beschäftigten des Landes verfüge über Sozial- und Krankenversicherungen. Die reichen 20 Prozent der Bevölkerung verfügten über 62 Prozent des gesamten Einkommens und seien damit verantwortlich für den wesentlichen Teil des landesweiten Konsums. Den Anteil der sehr Armen an der Bevölkerung gibt die Studie mit 18 % an. Grundsätzlich lebt man in der Stadt besser als auf dem Land, wobei das Leben in der Hauptstadt mit 19 % unter dem Standard im Vergleich zu allen anderen Ballungsgebieten am schlechtesten abschneidet. Große Fortschritte wurden im Bereich der Schulbildung erreicht, da nur 2,4 % der Kinder nicht regelmäßig die Schule besuchten, im Vergleich zu 8 % 1993. Auch die Anzahl an Familienmitgliedern, die zu dritt oder mehr in einem Zimmer schlafen, ist von 15,4 % auf 11 % gesunken, wobei aber die Familien, die in unsachgemäßen Unterkünften leben, nur von 11,6 % auf 10,4 % gesunken ist. Seit Jahrzehnten schwelt in Kolumbien ein bewaffneter Konflikt zwischen linksgerichteten Guerillatruppen, rechtsgerichteten Paramilitärs und der regulären kolumbianischen Armee. Sämtliche beteiligte Parteien machten und machen sich schwersten Menschenrechtsverletzungen schuldig. Die Opfer stammen mehrheitlich aus der Zivilbevölkerung. Besonders gefährdet sind indigene Gemeinschaften, Afro-Kolumbianer und Kleinbauern, welche in Gebieten leben, die für die Konfliktparteien von besonderem strategischem oder ökonomischem Interesse sind. Millionen Menschen wurden während dieses Konflikts aus ihren angestammten Orten gewaltsam vertrieben. Auch Menschenrechtsverteidiger, Journalisten, Gewerkschafter, Sprecher von Opferverbänden sowie Opfer paramilitärischer Banden, die Restitution ihres Landbesitzes oder Entschädigung fordern, sind besonders gefährdet.

Im Fall von Vertreibungen wird den Opfern häufig vom Staat die Anerkennung als Vertreibungsopfer verweigert. Demzufolge gehen auch die offiziellen Zahlen und jene von Nichtregierungsorganisationen stark auseinander. Gemäß der Regierungsbehörde Acción Social wurden im Jahr 2009 etwas mehr als 154.000 Menschen vertrieben, während die Nichtregierungsorganisation CODHES von mehr als 286.000 ausgeht. Insgesamt hat die Acción Social seit 1997 bis Juli 2010 3,3 Millionen Vertriebene registriert, CODHES dagegen 3,9 Millionen.

Die kolumbianische Regierung hatte 2005 ein Gesetz für „Gerechtigkeit und Frieden“ (justicia y paz) erlassen, das den Grundstein für den Reintegrationsprozess der Demobilisierten und die Entschädigung ihrer Opfer bilden sollte. Die Erfolge sind jedoch mager. Der Vertreter des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Kolumbien, Christian Salazar, erklärte das Verschwindenlassen von Menschen zu einem der „schwersten Menschenrechtsverbrechen“. In den letzten 30 Jahren seien in Kolumbien mehr als 57.200 Menschen verschwunden, von denen nur 15.600 auf offiziellen Opferlisten auftauchten, obwohl die Generalstaatsanwaltschaft wahrscheinlich sogar über mehr als 26.500 Fälle von Verschwundenen informiert worden sei.


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