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/// Telefonbuch Falklandinseln




Telefonbuch Falklandinseln

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Die Falklandinseln sind eine Inselgruppe im südlichen Atlantik. Sie gehören geographisch zu Südamerika und liegen 395 km östlich von Südargentinien und Feuerland. Die Falklandinseln sind ein britisches Überseegebiet mit innerer Autonomie. Das Vereinigte Königreich übernimmt Verteidigung und Außenpolitik. Seit 1833 werden sie von Argentinien beansprucht. Die Falklandinseln waren vor ca. 400 Millionen Jahren Teil des Urkontinents Gondwana. Aus dem Teil, der heute Afrika ist, brachen die Inseln aus und drifteten Richtung Westen. Während des Jura, vor etwa 170 Millionen Jahren, drehten sich die Landstücke, die heute Ost- und Westfalkland bilden, um ca. 120°. Die Falklandinseln bestehen aus etwa 200 Inseln, deren wichtigste Westfalkland und Ostfalkland mit je etwa 6.000 km² sind (140 km × ca. 50 km). Die nördlichen Teile der beiden Hauptinseln sind von Hügelketten überzogen. Sie verlaufen in West-Ost-Richtung und erreichen im Mount Usborne auf Ostfalkland 708 m Höhe. Der zweithöchste Berg heißt Mount Adam und befindet sich auf Westfalkland.

Zwischen Ost- und Westfalkland verläuft der breite Falklandsund, an dem Port Howard liegt. Auch die Ostinsel selbst wird von einem langen Fjord (bei Darwin) beinahe in zwei Hälften geteilt; an ihrer zum Atlantik blickenden Ostküste liegt die Hauptstadt Stanley mit rund 2000 Einwohnern. Von den übrigen 200 Inseln sind nur etwa fünf größer als 10 km². Die heutige Landschaft der Falklandinseln wurde durch die wiederholten Vergletscherungen im Eiszeitalter geformt. Dabei bildete sich vor allem eine glaziale Abtragungslandschaft. Fjorde, Rundhöcker und durch das Eis geformte Seen sind typisch. In der Nacheiszeit sind viele Landstriche aufgrund des feuchtkalten Klimas vermoort. Vor der Ankunft europäischer Siedler waren die Falklandinseln unbewohnt. 1592 wurden sie vom englischen Seefahrer John Davis entdeckt, der sie jedoch nur sichtete. Er hatte sich von Puerto Deseado aus auf die Suche nach den anderen drei Schiffen unter dem Kommando von Thomas Cavendish gemacht, war jedoch in einen Sturm geraten, der ihn nach Falkland führte. Es dauerte weitere 98 Jahre, bis die Inseln erstmals 1690 von John Strong betreten wurden. Er gab der Meeresenge zwischen den beiden Hauptinseln, zu Ehren des „Schatzmeisters der Marine“ und britischen Politikers Anthony Cary, 5. Viscount Falkland, den Namen Falkland Channel. Der Name „Falkland“ ging später auf die gesamte Inselgruppe über.

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Die erste Siedlung, Port-Louis auf Ostfalkland, wurde 1764 unter französischer Herrschaft von Louis Antoine de Bougainville gegründet; 1766 etablierten die Briten auf Westfalkland die Siedlung Port Egmont, zogen dort allerdings acht Jahre später wieder ab. Der argentinische Name Islas Malvinas geht auf die französische Bezeichnung der Inselgruppe – „Îles Malouines“ – zurück, der sich auf die Seeleute und Fischer aus der bretonischen Hafenstadt Saint-Malo bezieht, die die ersten bekannten Siedler der Inselgruppe waren. Port-Louis wurde schon 1766 an Spanien übergeben. 1811 stellte Spanien den Unterhalt der Kolonie ein, verzichtete aber nicht auf die Souveränität über die Inseln. Seitdem sind die Falklandinseln Gegenstand von Territorialstreitigkeiten, anfangs zwischen Großbritannien und Spanien, danach bis heute zwischen Großbritannien und Argentinien. 1820 wurde die Inselgruppe von Argentinien physisch in Besitz genommen. Das Vereinigte Königreich behauptete seine Ansprüche, indem es 1833 einen Flottenstützpunkt auf der Insel errichtete. 1837 wurde eine Kolonialverwaltung eingerichtet.

Im Ersten Weltkrieg fand zwischen deutschen Kreuzern und einem überlegenen britischen Flottenverband das Seegefecht bei den Falklandinseln statt. Das deutsche Ostasiengeschwader unter Vizeadmiral Maximilian Graf von Spee wollte in den Atlantik in Richtung Deutschland durchbrechen und wurde am 8. Dezember 1914 von den Briten unter Vizeadmiral Sir Frederik Doveton Sturdee fast vollständig vernichtet. Die militärische Besetzung der Inseln durch Argentinien am 2. April 1982 löste den Falklandkrieg aus: Großbritannien reagierte und landete sieben Wochen später mit Truppen auf den Inseln. Nach kurzen, aber blutigen Kämpfen konnten die britischen Truppen Argentinien am 14. Juni 1982 zur Aufgabe bewegen. Es fielen ca. 900 Soldaten, davon 649 Argentinier. Insgesamt kostete der Falklandkrieg mehr als 1.000 Menschen das Leben. Seitdem ist eine größere Zahl von Soldaten auf den Inseln stationiert (2005 noch etwa 1.700 Mann). Im letzten Jahrzehnt hatte sich der latente Konflikt zwar in der allgemeinen Wahrnehmung etwas entspannt. Seitdem hier 60 Milliarden Barrel Öl vermutet werden, haben sich aber viele lateinamerikanische Regierungen mit Argentinien solidarisiert. Die politische Führung des Landes erneuert jedes Jahr den argentinischen Anspruch auf die Inseln, so auch die amtierende Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner.

Im Zusammenhang mit den Territorialstreitigkeiten mit Argentinien kündigte die Regierung der Falklandinseln Anfang Juni 2012 für die erste Jahreshälfte 2013 eine Volksabstimmung über den politischen Status an. Die Regierung trug ihr Anliegen außerdem vor den UN-Ausschuss für Entkolonialisierung, wo Kirchner den Anspruch ihres Landes dadurch begründete, man könne keine Inselgruppe „als britisches Territorium erklären, wenn es 14.000 Kilometer von Großbritannien entfernt“ sei. Die Inseln seien „Teil des Südatlantiks und Argentiniens.“ Der Versuch des Vertreters der Falklandinseln, Mike Summers, der argentinischen Staatschefin nach ihrer Rede einen Brief zu übergeben, in dem er Gespräche mit der Inselregierung anbot, schlug fehl, als sich der argentinische Außenminister Héctor Timerman weigerte, den Brief an Kirchners Stelle anzunehmen. Er wies Summers Ansinnen mit den Worten zurück, er solle das Schreiben zur argentinischen Botschaft schicken. Anfang Januar 2013 forderte Kirchner den britischen Premierminister David Cameron in einem offenen Brief auf, die Falklandinseln an Argentinien zu übergeben. Am 10. und 11. März 2013 wurde das Referendum über den zukünftigen politischen Status der Inselgruppe abgehalten. 99,8 Prozent der Bewohner sprachen sich für einen Verbleib bei Großbritannien aus, nur drei Bewohner stimmten dagegen. Stimmberechtigt waren 1672 Menschen, die Wahlbeteiligung lag bei ca. 92 Prozent. Die argentinische Präsidentin Kirchner hatte allerdings schon im Vorfeld angekündigt, das Ergebnis des Referendums nicht anerkennen zu wollen. Nachdem sich die große Mehrheit der Inselbewohner für eine weitere Zugehörigkeit zu Großbritannien entschieden hatte, bezeichnete Kirchner das Referendum am 12. März 2013 als „Parodie“. Der britische Premierminister David Cameron erklärte, dass Argentinien das Referendum anerkennen müsse, und die britische Regierung gab bekannt, dass sie alles tun werde, um die Inseln zu verteidigen.

Die Bevölkerung stammt überwiegend von Einwanderern von den Britischen Inseln ab, die in den 1830er Jahren auf die Inseln kamen. Sie waren durchweg nordenglischen und schottischen Ursprungs. In den 1840er Jahren wanderten auch einige Menschen aus St. Helena und Chile ein. Nach dem Falklandkrieg kam es zu einer erneuten, teilweise aus Neuseeland herrührenden Einwanderung, die die Einwohnerzahl vergleichsweise stark erhöhte. Zwei Drittel der rund 3.000 Einwohner (ohne das in Mount Pleasant konzentrierte Militär) wohnen in der Hauptstadt Stanley, die auch zugleich Hauptort von Ost-Falkland ist. Der Hauptort von West-Falkland, Port Howard, der über eine eigene asphaltierte Landebahn verfügt, hat nur 22 Einwohner (Census: 2012). Von den übrigen Siedlungen auf den beiden Inseln haben weniger als zehn mehr als 50 Einwohner. Die restlichen Siedlungen verteilen sich über eine große Fläche und sind sogenannte „camp settlements“, vergleichbar mit Weilern, bisweilen sogar nur „camps“, also Einzelhöfe.

Die Falkländer, die sich selbst auch als „Kelpers“ (kelp: englisch für Tang, also etwa: Die im Tang Lebenden) bezeichnen, sprechen falkländisches Englisch, eine Sprachvarietät des britischen Englisch mit einem Akzent, der sich unter anderem an das Schottisch- und das Norfolk-Englisch anlehnt. Des Weiteren gibt es viele Lehnwörter, die aus dem Spanischen kommen, besonders die Viehhaltung und den Umgang mit Pferden betreffend (Gaucho-Tradition). Die Religionszugehörigkeit ist überwiegend protestantisch. In Port Stanley gibt es die anglikanische Christchurch Cathedral – der dortige Pfarrer ist direkt dem Erzbischof von Canterbury zugeordnet – und eine katholische Kirche und Gemeinde, die eine eigene Apostolische Präfektur bildet, die Apostolische Präfektur Falklandinseln oder Malwinen. Seit 1985 hat Falkland eine eigene Verfassung, die 2008 durch eine neue, am 1. Januar 2009 in Kraft getretene Verfassung ersetzt wurde. Das Parlament (Legislative Council) besteht aus dem Gouverneur, dem Chief Executive sowie acht auf vier Jahre gewählten Mitgliedern. Da auf Falkland Parteien keine Bedeutung haben, handelt es sich um Unabhängige. Gouverneur ist seit Oktober 2010 Nigel Haywood. Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln werden vom Gouverneur in Personalunion als Commissioner mitverwaltet. Die Regierung (Executive Council) setzt sich zusammen aus dem Gouverneur, dem Chief Executive, dem Financial Secretary und drei Mitgliedern des Parlaments. Die Parlamentsmitglieder werden in die Regierung jeweils für ein Jahr vom Parlament gewählt.


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