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Telefonbuch Australien

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Der Staat Australien (english Australia) liegt auf der Südhalbkugel nordwestlich von Neuseeland und südlich von Indonesien, Osttimor, West-Neuguinea und Papua-Neuguinea und umfasst neben der kontinentalen Landmasse die vorgelagerte Insel Tasmanien und einige kleinere Inseln. Darüber hinaus gehören noch die pazifische Norfolkinsel, die Kokosinseln, die Weihnachtsinsel und die Ashmore- und Cartierinseln im Indischen Ozean sowie die subantarktischen Inseln Macquarieinsel und Heard und McDonaldinseln als Außengebiete zu Australien. Auch das Australische Antarktis-Territorium wird vom australischen Staat als Außengebiet betrachtet. Der Anspruch auf dieses Gebiet wird seit dem Jahr 1933 erhoben. Der Begriff Australien ist abgeleitet vom Lateinischen terra australis, was südliches Land bedeutet. Der Begriff wird heutzutage mehrdeutig verwendet. Politisch dient die englische Bezeichnung “Australia” als Kurzform für die Staatsbezeichnung des “Commonwealth of Australia”. Geografisch ist damit die zentrale Landmasse des Kontinents ohne Tasmanien gemeint.

Die Staatsfläche Australiens umfasst insgesamt rund 7,7 Millionen Quadratkilometer. Es handelt sich damit um den von seiner Fläche sechstgrößten Staat der Erde. Dessen Nord-Süd-Ausdehnung beträgt in etwa 3700 km, die Ost-West-Ausdehnung circa 4000 km. Auf der zentralen Landmasse, die eine Küstenlänge von insgesamt 35.876 km aufweist, lassen sich geographisch die östliche, die mittlere und die westliche Großlandschaft unterscheiden. Die westliche Großlandschaft, das Tafelland des Westaustralischen Plateaus, nimmt etwa 60 Prozent der australischen Landmasse ein. Hier liegen die großen Trockengebiete der Großen Sandwüste, der Gibsonwüste, der Großen Victoriawüste und der Nullarbor-Wüste. Kleinere Gebirge wie die MacDonnell Ranges und Inselberge wie der Uluṟu sind in großer Anzahl vorhanden. Östlich schließt sich die mittlere Großlandschaft, das Sedimentbecken der Mittelaustralischen Senke beziehungsweise das zentrale Tiefland, an. Hier befindet sich mit der Simpsonwüste sowohl die trockenste Region des Landes als auch das größte Fluss-System, das Murray-Darling-Becken. In der mittleren Großlandschaft findet man neben Salzseen und periodisch austrocknenden Süßwasserseen auch den tiefsten Punkt Australiens.

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Da sowohl die westliche als auch die mittlere Großlandschaft überwiegend unbewohnbar ist, lebt die Mehrheit der australischen Bevölkerung in der östlichen. Diese Großlandschaft umfasst die Übergänge vom Gebirge bis hinunter zur Küstenlandschaft. Dabei sind der Küste des Bundesstaates Queensland Korallenriffe vorgelagert, die in ihrer Gesamtheit das Great Barrier Reef bilden. Das diesen Teil des Landes prägende Gebirge ist der Höhenzug der Great Dividing Range, die sich von Norden nach Süden über 3200 km erstreckt. Tasmanien wird geologisch als Fortsetzung der Gebirgskette der Great Dividing Range angesehen. Mit 2229 m befindet sich in den zur Great Dividing Range gehörenden Snowy Mountains der Mount Kosciuszko, die höchste Erhebung der australischen Landmasse. Zwischen dem Gebirge und dem Küstenstreifen liegt die Ökozone von Wäldern gemäßigten Klimas. Die großen Wüsten- und Halbwüstengebiete Australiens werden als Outback bezeichnet. Der höchste Berg auf australischem Hoheitsgebiet ist mit 2745 m der auf der unbewohnten Insel Heard gelegene Big Ben. Er und der Vulkan der benachbarten McDonald-Insel sind zugleich die einzigen aktiven Vulkane des Staates. Der höchste Punkt des gesamten Kontinentes Australien-Ozeanien befindet sich mit der Carstensz-Pyramide (4884 m) auf der Insel Neuguinea.

Über die australische Kontinentalmasse erstrecken sich drei Zeitzonen, die Außeninseln liegen teilweise noch einmal in anderen Zonen. Siehe auch: Zeitzonen in Australien Die Hauptstadt Canberra, zwischen Sydney und Melbourne gelegen, ist eine Stadt vom Reißbrett, eine Planhauptstadt. Sie entstand als Kompromiss, weil sich Sydney und Melbourne nicht darauf einigen konnten, welche von den beiden Städten Hauptstadt des Commonwealth of Australia werden sollte. Die bevölkerungsreichsten Städte sind die Küstenstädte Sydney (4,1 Mio. Einwohner), Melbourne (3,6 Mio. Einwohner), Brisbane (1,8 Mio. Einwohner), Perth (1,4 Mio. Einwohner) und Adelaide (1,1 Mio. Einwohner) sowie die landeinwärts gelegene Landeshauptstadt Canberra (356.100 Einwohner). Am 9. August 2011 lebten 21.507.717 Einwohner in Australien.

Die Zusammensetzung der australischen Bevölkerung spiegelt die Einwanderungsmuster des Landes wider. Rund 92 % der Bevölkerung sind europäischer, 7 % asiatischer Abstammung. 2,4 % der Bevölkerung bezeichnen sich als zumindest teilweise indigener Abstammung. Rund 15 % der Weißen sind nicht britischer oder irischer Abstammung. Insbesondere Einwanderer aus Italien (916.121), Deutschland (898.674), Griechenland (378.270), Polen (170.354), Kroatien (126.270), Mazedonien (93.570) und Serbien (69.544) bilden eigene Minderheiten in Australien. Über 1,3 Millionen Australier haben mindestens einen deutschen Vorfahren. Auch viele indische, pakistanische und singhalesische Migranten leben in Australien. Englisch bzw. australisches Englisch ist mit etwa 79 % der Bevölkerung die am meisten gesprochene Sprache, jeweils rund 2 % sprechen chinesische Dialekte oder Italienisch. Seitdem in den 1960er Jahren die „weiße“ Einwanderungspolitik Australiens allmählich aufgehoben wurde, verstärkt sich vor allem die Immigration aus den asiatischen Ländern. In den 1990er Jahren wuchs die Bevölkerung durch Einwanderung um 1,4 % jährlich. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung ist nicht im Land geboren. Die australische Geburtenrate beträgt 1,8 Kinder pro Frau. Die Lebenserwartung beträgt 75 Jahre für Männer, 81 Jahre für Frauen, bei Aborigines 20 Jahre weniger (WHO, 1999). Die Kindersterblichkeit liegt bei 4,7 pro 1000 Geburten. Australien ist sehr stark urbanisiert, 92 % der Bevölkerung leben in Städten, vor allem in den großen Zentren an der Südostküste, auf Tasmanien und im Großraum Perth. Das Zentrum des Landes ist nahezu menschenleer.

Als erste Universität Australiens wurde 1850 die Universität Sydney gegründet. Derzeit verfügt Australien über 38 staatliche und 2 private Universitäten, an denen rund 600.000 Menschen studieren. An den staatlichen Universitäten werden die meisten Studienplätze für Inlandsstudenten von der Regierung gefördert. Der Zugang zu diesen Plätzen hängt hauptsächlich von der Qualifikation der Studenten ab. Diese zahlen ihre Studiengebühren nicht im Voraus, über ein staatliches Programm (HECS-HELP) werden Kredite gewährt. Ein Studium an privaten Universitäten ist nur mit Zahlung von Studiengebühren möglich. Auslandsstudenten können das so genannte „overseas student program (OSP)“ wahrnehmen, jedoch besteht für Auslandsstudenten („Not Australian citizens or Australian permanent residents“) generell die Verpflichtung zur Zahlung von Studiengebühren. Mit der aktiven Bildungspolitik der australischen Universitäten wird mittlerweile von einem australischen Bildungskontinent gesprochen. Der Bildungssektor ist inzwischen Australiens Haupteinnahmequelle in Milliardenhöhe – noch vor dem Tourismussektor. Insbesondere Studierende der Südostasiatischen Oberschichten nehmen die australischen Bildungsangebote gerne an. Das System für das Universitätsstudium entspricht im Wesentlichen dem britischen. Der Tourismus macht 8% des Gesamtexports der australischen Wirtschaft aus. Seit den 1970er Jahren steigt das Touristenaufkommen des Landes stark an. 2003 besuchten 4,35 Millionen Touristen Australien. Aktuelle Zahlen belaufen sich für das Jahr 2012 auf rund 6,1 Millionen internationale Besucher. Die australische Tourismusbehörde prognostiziert bis 2020 einen weiteren Anstieg. Zu den am häufigsten vertretenen Nationalitäten gehören Neuseeländer, Chinesen, Briten, US-Amerikaner, Japaner, Singapurer, Malaysier, Koreaner, Hongkong-Chinesen, Inder und Deutsche. Es werden rund 35 Milliarden australische Dollar pro Jahr durch den Tourismus erwirtschaftet. Derzeit arbeiten über 510.000 Australier in der Tourismusbranche. Das Land ist in der ganzen Welt für die Reiseform Work & Travel bekannt. Ungefähr 40% aller Touristen sind zwischen 18 und 30 Jahre alt. Hauptgrund hierfür ist das Working-Holiday-Visum, das jährlich von über 20.000 deutschen Bürgern in Anspruch genommen wird.

Es herrscht generelle Visumspflicht für alle Ausländer außer Neuseeländer, und zwar selbst für Einreisen aus dem Commonwealth sowie für touristische Kurzaufenthalte. Hauptziele der ausländischen Besucher sind neben Sydney vor allem die einzigartigen Naturlandschaften wie das Great Barrier Reef, der Uluṟu (Ayers Rock) und der Kakadu-Nationalpark. Sydney, Melbourne, Brisbane, Gold Coast, Cairns, Perth, Adelaide und Canberra zählen zu den am häufigsten besuchten Städten. In der Geschichte Australiens war die Förderung von Bodenschätzen neben der Fleisch- und Wollproduktion wichtigster Wirtschaftszweig. Obwohl inzwischen die herstellende Industrie sowie Dienstleistungen die Wirtschaft dominieren, ist die Förderung von Kohle, Eisenerz, Gold, Diamanten, Uran, und anderen Mineralien weiterhin von großer Bedeutung. Mit 282 Tonnen stammen zwölf Prozent des Goldes auf dem Weltmarkt aus Australien. 2002 produzierten australische Minen 343 Millionen Tonnen Kohle sowie 116 Millionen Tonnen Eisenerz. Durch Milliardeninvestitionen etwa durch BHP Billiton wurde die Ausbeute auf 600 Millionen Tonnen (2011) gesteigert, gleichzeitig stieg der Preis von 2001 bis 2011 um 700 Prozent; der größte Anteil des Eisenerzes wird nach China exportiert. Australien hat das reichhaltigste Vorkommen der Welt an Seltenen Erden am Mount Weld. Auch für Tantal ist es wichtigster Exporteur. Australien fördert mehr als 90 % der Weltproduktion an Opal, vor allem im Gebiet der Stadt Coober Pedy.

Die große Fläche des Landes in Verbindung mit dem kleinen Binnenmarkt prädestiniert Australien zum Exportland für Primärprodukte. Diese Tatsache macht das Land aber auch empfindlich gegenüber starken Schwankungen der Weltmarktpreise dieser Güter. Wichtige Exportgüter sind daher landwirtschaftliche Produkte und Bodenschätze. Das Land ist Mitglied der Cairns-Gruppe, die sich für die Liberalisierung von Agrarexporten einsetzt. Die Großunternehmen in Australien prägen die Exportbilanz. Die 100 größten Unternehmen des Landes hatten 2001 für rund 50 Milliarden australische Dollar Waren- und Dienstleistungsexporte erbracht und lieferten damit rund ein Drittel der gesamten Ausfuhr des Landes. Im Jahre 2001 lag der australische Export bei rund 154 Milliarden australische Dollar und machte über 20 Prozent des BIP aus. Australien bildet mit seinem Nachbarland Neuseeland unter der Bezeichnung Closer Economic Relations seit 1983 eine Freihandelszone.

Australien ist Mitglied der APEC, G20, OECD und WTO und betreibt Freihandelsabkommen mit ASEAN, Chile, Neuseeland, Singapur, Thailand und den Vereinigten Staaten. Speziell das ANZCERTA Vertragsabkommen mit Neuseeland zeigt die enge Verschränkung beider Volkswirtschaften. Im Jahr 2010 war Australien die 21. größte Export- und die 19. größte Importnation. Unter der Bezeichnung Austrade betreibt das Department of Foreign Affairs and Trade eine Agentur zur Förderung von Handel und Investitionen mit einem globalen Netzwerk von Büros. Größter Handelspartner im Jahr 2008 mit 17 % (25 Milliarden Euro) aller importierten Waren war die Europäische Union.


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