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/// Telefonbuch Äthiopien




Telefonbuch Äthiopien

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Äthiopien ist ein Binnenstaat im Osten Afrikas. Zur Zeit des Kaiserreiches war er im Ausland auch als Abessinien (seltener auch Abyssinien) bekannt, was als kultur-geographischer Begriff eigentlich nur das Hochland bezeichnet. Er grenzt an Eritrea, den Sudan, den Südsudan, Kenia, Somalia und Dschibuti. Gemessen an der Einwohnerzahl ist das Land der größte Binnenstaat der Welt. Äthiopien nimmt auf dem Human Development Index aktuell (Stand 2012) den Platz 173 (von insgesamt 187 Ländern, für die Informationen vorliegen) ein.

Die Geschichte Äthiopiens reicht bis ins 9. Jahrhundert v. Chr. zurück. Abgesehen von einer fünfjährigen Besetzung vor und während des Zweiten Weltkrieges durch das damals faschistische Königreich Italien war das damalige Kaiserreich Abessinien der einzige Staat Afrikas, der nie unter europäische Kolonialherrschaft gefallen war. Nach dem Zweiten Weltkrieg modernisierte Kaiser Haile Selassie das Land teilweise. 1974 wurde die Monarchie gestürzt; darauf folgte ein kommunistisches Regime. 1991 stürzten die nach Ethnien getrennten Rebellengruppen EPRDF, TPLF und EPLF unter Führung von Meles Zenawi die vom Ostblock unterstützte Militärdiktatur in einen Bürgerkrieg. Die EPRDF hat sich als Regierungspartei etabliert und regiert unter einem föderalen System weiterhin weitgehend autoritär.

Telefonauskunft Äthiopien Übersicht
Äthiopien ist der zehntgrößte Staat in Afrika, es ist rund dreimal so groß wie Deutschland. Seine Grenzen sind 5.328 km lang und trennen das Land auf einer Länge von 349 km von Dschibuti, auf 912 km von Eritrea, auf 861 km von Kenia, auf 1.600 km von Somalia, auf 883 km vom Südsudan und auf 723 km vom Sudan. Zwischen 1952 und 1993 hatte Äthiopien einen Zugang zum Meer, der jedoch mit der Unabhängigkeit Eritreas verloren ging. Die Landesnatur Äthiopiens nimmt innerhalb Afrikas eine Sonderrolle ein. Äthiopien ist neben Lesotho das am höchsten gelegene Land des Kontinents: 50 % seiner Fläche liegen höher als 1200 Meter, mehr als 25 % über 1800 Meter, über 5 % erreichen gar Höhen über 3500 Meter. Dennoch hat der größte Teil des Hochlandes Mittelgebirgscharakter. Hier herrscht gemäßigtes Klima vor. Die Hochlandsränder und die Einschnitte der Flüsse (Blauer Nil, Omo, Takaze) sind sehr steil ausgebildet.

Der Großteil Äthiopiens wird vom Hochland von Abessinien eingenommen; in diesem weitläufigen Hochgebirge liegt auch die Hauptstadt des Landes, Addis Abeba (2370 m über dem Meeresspiegel). Höchster Berg des Hochlandes ist der Ras Daschän (4.533 m); weitere dortige Viertausender sind der Talo (4.413 m), der Guma Terara (4.231 m) und der Guge (4.203 m). Durch die Mitte des Landes zieht sich in Nordost-Südwest-Richtung der Große Afrikanische Grabenbruch (der hier auch Abessinischer Graben genannt wird). Auf dessen südöstlicher Seite schließt sich das Somali-Hochland mit dem Deemtu (4.377 m) an. Die tiefste Landesstelle befindet sich mit 116 m unter dem Meeresspiegel in der Koba-Senke (oder Afar-Senke) am Karumsee westlich der Grenze zu Eritrea. An Bodenschätzen bietet Äthiopien Mangan, Gold, Platin und Edelsteine. Vorräte von Erdöl und Erdgas werden unter anderem in Gambela und in Somali vermutet. Äthiopien hatte 2014 eine Bevölkerung von 96,6 Millionen. 16 Prozent der Menschen lebten in den Städten. 43 % der Bevölkerung waren unter 15 Jahre alt und nur 3 % über 65 Jahre. Eine äthiopische Frau bringt im Laufe ihres Lebens im Durchschnitt 5,3 Kinder zur Welt.

Äthiopien ist ein Vielvölkerstaat mit mehr als 80 ethnischen Gruppen, deren Größe von mehreren Millionen bis zu wenigen Hundert reicht. Obwohl geographisch Afrika südlich der Sahara zugerechnet, sind große Teile des Landes in ihrer historischen und kulturellen Entwicklung stark von Einflüssen aus dem Nahen Osten geprägt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird das Land auf der politischen und kulturellen Ebene von den Amharen dominiert. Obwohl sie offiziell nur rund 27 % der Bevölkerung stellen, ist ihre Sprache, das Amharische, Amtssprache und vor allem in den Städten als Verkehrssprache weit verbreitet. Zusammen mit den Tigray, die etwa 6 % der äthiopischen Bevölkerung ausmachen, siedelten sie traditionell als Bauern in den nördlichen Hochländern, dem Kernland des historischen äthiopischen Kaiserreichs. Amharen und Tigray können unter dem äthio-semitischen Begriff Habescha (Abessinier) zusammengefasst werden, beide Sprachen zählen zu den äthiosemitischen Sprachen. Zum überwiegenden Teil sind sie Anhänger der Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo-Kirche. Die zahlenmäßig größte Ethnie bilden allerdings die Oromo. Sie waren früher als „Galla“ bekannt, was auf Amharisch auch „heidnisch“ bzw. „nicht-christlich“ bedeutet; diese Bezeichnung gilt heute als abwertend und veraltet. Die Oromo leben im Süden, Osten und Westen des Landes und stellen offiziell 34 % der Bevölkerung. Viele Oromo sind Muslime, es gibt aber auch äthiopisch-orthodoxe sowie protestantische Christen unter ihnen. Die Oromo gehören zur kuschitischen Sprachgruppe. Zu dieser gehören auch die Somali (6,2 %) und Afar (1,7 %) in den Tieflandgebieten im Osten des Landes, die Agau (verschiedene Untergruppen im nördlichen Hochland, zusammen mehr als 1 %) sowie die Sidama (4 %), Hadiyya (1,7 %) und andere im südlichen Hochland.

Zur omotischen Sprachgruppe im Südwesten Äthiopiens gehören Wolaytta (2,3 %), Gamo (1,5 %), Kaffa (1,2 %) und zahlreiche kleinere Gruppen. Im Westen des Landes leben in den Grenzgebieten zum Sudan und Südsudan auch kleinere Minderheiten, die nilo-saharanische Sprachen sprechen, wie die Berta (0,25 %), Gumuz (0,22 %), Anuak (0,12 %), Nuer (0,2 %) und Majangir (0,03 %). Diese Volksgruppen leben zum Teil auch im Sudan bzw. Südsudan. Sie wurden früher von den Hochland-Äthiopiern abwertend Shanqella genannt. Sie sind meist von dunklerer Hautfarbe und gelten daher als „Schwarze“, während sich die Hochlandbewohner als „Rote“ betrachten. In Äthiopien werden über 80 Sprachen gesprochen. Die Amtssprache auf der Bundesebene ist Amharisch, das zum (süd-)semitischen Zweig des Afroasiatischen gehört und als Muttersprache von etwa 19,8 Mio. Menschen gesprochen wird, als Zweitsprache von weiteren 4 Mio. Äthiopiern. Das kuschitische Oromo ist mit ca. 25,5 Mio. Sprechern die Sprache mit den meisten Sprechern. Allerdings ist die Sprecherzahl einzelner Sprachen oft ein Politikum und Angaben dazu daher mit Vorsicht zu genießen. Englisch ist Bildungssprache und wird in den Oberschulen als Unterrichtssprache verwendet. In einzelnen Bundesstaaten, deren Grenzen entlang von Sprachgrenzen gezogen wurden, dienen die regionalen Sprachen Oromo, Tigrinya, Somali, Afar und Harari als Arbeitssprache der Behörden; Amharisch ist neben der Region Amhara auch in den ethnisch und sprachlich gemischten Regionen Gambela, Benishangul-Gumuz und in der Region der südlichen Nationen, Nationalitäten und Völker Arbeitssprache. Weitere Sprachen wie Sidama und Kafficho werden lokal in den Grundschulen verwendet.

Die Sprachen Äthiopiens gehören – sehr ungleich verteilt – zwei großen Sprachfamilien an: dem Afroasiatischen (früher Semito-Hamitisch genannt) und dem Nilo-Saharanischen. Dabei entfallen fast 99 % auf das Afroasiatische, das in Äthiopien mit seinen Zweigen Semitisch (vorwiegend in der nördlichen Hälfte des Landes), Omotisch (im Südwesten) und Kuschitisch (im Süden, Westen und Osten) vertreten ist. Die Nilo-Saharanischen Sprachen (im Westen Äthiopiens, mit den Zweigen Nilotisch, Surmisch und Komuz) machen nur zwischen 500.000 und 1 Million Sprecher aus. So unterschiedlich wie die ethnische Zugehörigkeit ist auch die religiöse. Die wichtigsten Glaubensgemeinschaften sind die äthiopisch-orthodoxen Christen, die sunnitischen Muslime und verschiedene Äthiopisch-evangelische Kirchen. Kleine Minderheiten bilden die Anhänger von Naturreligionen, Katholiken und Juden. Die äthiopischen Juden (Falascha, Beta Isra’el) sind mittlerweile fast komplett nach Israel ausgewandert. Zur religiösen Zusammensetzung der Bevölkerung in Äthiopien gibt es widersprüchliche Angaben. Die vorläufigen Ergebnisse der letzten Volkszählung von 2007 geben folgende Zahlen: 62,8 % Christen – davon 43,5 % Äthiopisch-Orthodoxe (Census 1994: 50,6 %), 18,6 % Protestanten (1994: 10,2 %) und 0,7 % Katholiken – gegenüber 33,9 % Muslimen (1994: 32,8 %), 2,6 % Anhänger traditioneller Religionen (1994: 4,6 %) und 0,6 % Sonstige (z. B. Atheisten, 1994: 1,8 %). In diversen Enzyklopädien, Nachschlagewerken und auf Webseiten mehrerer Außenministerien werden dagegen Zahlen angegeben, die teils stark von diesen offiziellen Angaben abweichen. Der Anteil der Christen bewegt sich dabei zwischen 40 % und 55 % und derjenige der Muslime schwankt zwischen 40 % und 50 %. Dem vergleichsweise niedrigen Anteil an Muslimen an der Bevölkerung in den offiziellen Zahlen wird auch von wissenschaftlicher Seite Skepsis entgegengebracht.

Für die Glaubensgemeinschaft der Rastafari sind Kaiser Haile Selassie und das Land an sich von zentraler Bedeutung. Eine sehr kleine Gruppe von Anhängern dieser religiösen Bewegung lebt in Shashemene südlich von Addis Abeba (in Oromia), seitdem sich dort afrikanische Heimkehrer erst aus den USA, später aus Jamaika und dann aus der ganzen Welt niedergelassen haben. Der Außenhandel Äthiopiens besteht im Wesentlichen aus dem Export von Kaffee. Deutschland ist der größte Importeur von äthiopischem Kaffee. Äthiopien wurde als einem der afrikanischen Länder von dem Gruppe der Acht-Treffen im Jahre 2005 ein Großteil seiner Schulden erlassen. Das Bruttosozialprodukt pro Kopf lag im Jahr 2000 bei 100 US-Dollar, kaufkraftbereinigt bei 660 PPP-$. Die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts pro Kopf zwischen 1999 und 2000 lag bei 3,0 %. Gewerkschaften sind erlaubt, allerdings dominiert die staatliche Einheitsgewerkschaft Konföderation Äthiopischer Gewerkschaften das Arbeitsleben des Landes.


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