Folgen Sie uns auf Google+ und Facebook

/// Telefonbuch Kirgisistan




Telefonbuch Kirgisistan

/// Telefonbuch Kirgisistan


Hier finden Sie eine Übersicht der Telefonbücher und Telefonauskünfte in Kirgisistan.



/// Kirgisistan Information - Internationale Telefonvorwahl Kirgisistan: +996


Kirgisistan ist ein Binnenstaat mit rund 5,5 Millionen Einwohnern in Zentralasien. Er grenzt im Norden an Kasachstan, im Südosten an China, im Süden an Tadschikistan und im Westen an Usbekistan. Die Hauptstadt ist Bischkek. Der Name qirqiz oder kyrgyz stammt vermutlich aus dem 8. Jahrhundert n. Chr. Die heutigen Kirgisen stammen ursprünglich aus dem sibirischen Jenissei-Tal, von wo aus sie als Folge der Ausbreitung der Mongolen in das heutige Siedlungsgebiet wanderten. Die Kirgisen glauben, dass ihr Volksname vom Begriff kirkkyz („vierzig Mädchen“) abstammt und sie selbst Nachfahren von vierzig Stämmen seien. Heute lebt ein Großteil der Kirgisen in der nach ihnen benannten Republik, jedoch existieren größere kirgisische Minderheiten auch in China, Afghanistan, Tadschikistan und Usbekistan.

Im Deutschen herrschte seit dem 19. Jahrhundert der Name Kirgisien vor, dem russischen Киргизия/Kirgisija entsprechend. In jüngster Zeit gewinnen demgegenüber die früher selteneren Bezeichnungen Kirgisistan und Kirgistan an Boden, beides Ableitungen vom kirgisischen Landesnamen Кыргызстан (Transliteration: Kyrgyzstan, diese hat sich im englischen Gebrauch auch durchgesetzt). Es handelt sich dabei um eine Bildung mit dem aus dem Persischen stammenden Suffix -(i)stan, wie sie auch bei anderen turksprachigen Ländern der Region geläufig ist.

Telefonauskunft Kirgisistan Übersicht
Die Kirgisen (64,9 % der Bevölkerung) werden aufgrund ihrer Sprache den Turkvölkern zugerechnet und bekennen sich überwiegend zum sunnitischen Islam. Außerdem leben Usbeken (13,8 %), Russen (12,5 %), Dunganen (chinesische Muslime, 1,1 %), Uiguren (1,0 %), Ukrainer (1,0 %), Tadschiken (0,9 %), Tataren (0,9 %), Kasachen (0,9 %) und Angehörige weiterer Ethnien wie etwa 57.000 Mescheten im Lande. Anfang der 1990er Jahre lebten noch ca. 100.000 Deutsche (Kirgisistandeutsche) (meist Baptisten oder Mennoniten) dort; sie sind inzwischen mehrheitlich nach Deutschland ausgewandert, aber es gibt noch kleine deutsche Gemeinden in Dörfern wie Luxemburg und Rot-Front. 1999 gab es nur noch etwa 20.000 Deutsche (Bevölkerungsanteil 0,4 %) in Kirgisistan. Im Jahre 2007 wurde ihre Zahl auf ca. 12.000 geschätzt. Kirgisistan ist ein offiziell zweisprachiges Land. Staatssprache ist Kirgisisch, Russisch hat seit 2001 wieder den Status einer weiteren offiziellen Sprache. Zuvor war es bereits zu sowjetischen Zeiten Amtssprache, hatte diesen Status aber zwischenzeitlich nach der Unabhängigkeit verloren. Kirgisisch ist als Turksprache mit dem Usbekischen, Kasachischen und entfernter auch mit dem Türkischen verwandt. Es ist aufgrund der kulturellen Tradition als Nationalsprache festgelegt. Russisch hingegen ist eine ostslawische Sprache. Es nimmt eine besondere Rolle in der Wirtschaft und Kultur ein und dient auch als Sprache der interethnischen Kommunikation. Viele bekannte Kirgisen, so etwa der Schriftsteller Tschingis Aitmatow, bedienten sich hauptsächlich der russischen Sprache.

Seit der Unabhängigkeit ist die Bedeutung des Kirgisischen jedoch gewachsen. Beide Sprachen, Kirgisisch und Russisch, werden heute im kyrillischen Alphabet geschrieben. Während für das Kirgisische bis 1926 noch das arabische Alphabet vorherrschend war, wurde es danach kurzzeitig durch das lateinische Alphabet abgelöst. Bereits im Jahr 1940 erfolgte dann die Übernahme des bis heute gebräuchlichen kyrillischen Alphabets. Eine Rückkehr zum lateinischen Alphabet, wie in Usbekistan oder Turkmenistan, oder auch zum arabischen Alphabet, wurde nach Erlangen der Unabhängigkeit diskutiert, letztendlich jedoch nicht durchgeführt. Daneben ist auf Grund der großen usbekischen Minderheit auch die usbekische Sprache verbreitet, besonders im südlichen Landesteil. Diese besitzt jedoch keine offizielle Stellung. Die Kirgisische Republik ist ein säkularer Staat. Bedingt durch die lange Zugehörigkeit zur ebenfalls säkular eingestellten Sowjetunion gibt es dort heute eine relativ große Zahl an Atheisten.

Kirgisistan ist seit der Islamisierung im 10. bis 19. Jahrhundert dennoch bis heute vorwiegend muslimisch geprägt. 75 % der Einwohner sind heute sunnitische Muslime der hanafitischen Rechtsschule. Auch die im Land lebenden Minderheiten der Uiguren, Dunganen und Usbeken sind in der Regel Muslime. Besonders seit der staatlichen Unabhängigkeit erleben die Religionsgemeinschaften, insbesondere der Islam, wieder eine Art Renaissance. Kirgisistan sieht sich in letzter Zeit zunehmend auch mit dem Wirken von muslimischen Fundamentalisten konfrontiert. Die zweitstärkste religiöse Gruppe ist das Christentum, 20 Prozent der Bevölkerung sind russisch-orthodox, während ein anderer Teil auf die Nestorianer zurückgeht. Die Angehörigen der deutschen Minderheit sind teils Katholiken, teils Lutheraner. Weitaus kleinere Minderheiten bilden bucharische Juden und Buddhisten. Kirgisistan ist den wichtigsten Menschenrechtsabkommen beigetreten und garantiert die Grundrechte in der Verfassung. Nach Einschätzung des Auswärtigen Amtes (Stand 2012) ist die Durchsetzung der Menschenrechte allerdings in der Praxis durch mangelnde rechtsstaatliche Tradition und eine fehlende unabhängige Justiz erschwert. Die Opposition klagte zunehmend über die Einschränkung der Pressefreiheit und Meinungsfreiheit, über Einschüchterung von Regierungskritikern und Vetternwirtschaft seit 2008. Noch im Juli 2008 hatten Menschenrechtsaktivisten beim Verfassungsgericht einen Sieg errungen, als dieses einer Klage gegen die Verschärfung des Demonstrationsrechts in Bischkek stattgab. Die EU und Kirgisistan haben seit Oktober 2008 vier Runden des vereinbarten regelmäßigen Menschenrechtsdialogs abgehalten, die letzte am 19. September 2012 in Brüssel. Die Zustände auf Polizeistationen, in der Untersuchungshaft und in Gefängnissen sind nach Einschätzung des Auswärtigen Amtes (Stand 2012) in vielen Fällen menschenunwürdig. In der Praxis seien Misshandlungen weiterhin verbreitet. Auch kommt es zu ungerechtfertigten Straßenkontrollen, bei denen häufig Schmiergeld an die Polizei bezahlt werden muss.

Die Todesstrafe ist seit 1998 nicht mehr vollstreckt worden. Am 27. Juni 2007 wurde sie per Gesetz in Friedenszeiten endgültig abgeschafft und durch lebenslange Haft ersetzt. Das 1991 unabhängig gewordene Land übernahm eine vollkommen auf den Markt der Sowjetunion ausgerichtete Wirtschaftsstruktur. Die Restrukturierung derselben und die Privatisierung der Betriebe wurden zwar in Angriff genommen, auch mit Hilfe internationaler Organisationen wie des IWF und der Weltbank, gerieten aber immer wieder wegen Korruption, politischer Opposition und mangelndem Investoreninteresse ins Stocken. Dennoch bekam die Regierung ein ökonomisches Grundproblem postsowjetischer Staaten, hohe öffentliche Ausgaben bei gleichzeitigem Einbruch der Staatseinnahmen, relativ gut in den Griff. Das Haushaltsdefizit nahm im Laufe der 1990er Jahre stetig ab, sodass 2001 sogar ein kleiner Überschuss vermeldet werden konnte. Die Haushaltsplanung aber blieb problematisch. Naturkatastrophen in den darauffolgenden Jahren erhöhten die öffentlichen Ausgaben und sorgten für ein Haushaltsdefizit 2002 und 2003. Ein großer Schwarzmarkt (geschätzte 40–50 % des Bruttoinlandsproduktes), korrupte und inkonsequente Steuereintreibung und niedrige Steuersätze sorgen für beschränkte Haushaltsmittel; Maßnahmen wie eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 20 % im Jahre 2004 wurden ergriffen. Eine strenge Währungspolitik konnte die Inflation von über 700 % (1993) und 200 % (1994) auf Werte um vier Prozent im Jahre 2006 drücken. Dennoch ist die Armut nicht zurückgegangen. Laut dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen leben 41 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Im Jahr 2008 ist die Inflation wieder auf 25 % gestiegen.

Ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor sind auch die im Ausland – vor allem in Russland, aber auch in Kasachstan – arbeitenden Kirgisen. Laut Schätzungen haben (vor der globalen Wirtschaftskrise ab 2008) zwischen 500.000 und 800.000 Gastarbeiter Zahlungen nach Kirgisistan überwiesen, die rund 25 % des BIP ausmachten. Als erster GUS-Staat wurde Kirgisistan 1998 Mitglied der WTO. Geschichte und isolierte Lage des Landes binden es aber weiterhin eng an die anderen ehemaligen Sowjetrepubliken. Die Auslandsverschuldung beläuft sich auf 1 Mrd. Euro (das entspricht 85 % des BIP) und ist vor allem auf schlecht geplante und durchgeführte Investitionsprogramme zurückzuführen, die mit ausländischen (insbesondere türkischen und russischen) Krediten in den ersten Jahren der Unabhängigkeit finanziert wurden. Ziel der Regierung war es daher, ausländische Direktinvestitionen ins Land zu bekommen sowie den Exportsektor jenseits des traditionellen Goldexports auszubauen. Dieser sorgt für 40 % der Exporteinnahmen und sogar für über zwei Drittel der Einnahmen aus Exporten in Nicht-GUS-Staaten. Importiert wird immer noch hauptsächlich aus den GUS, vor allem Kasachstan bildet sich als Haupthandelspartner in der Region heraus, zu Ungunsten des anderen Nachbarn Usbekistan, mit dem es wiederholt zu Grenzstreitigkeiten gekommen ist.


Copyright International Web Concepts Inc.