include "../lib/functions.inc.php"; ?>
Eine Postleitzahl ist eine Ziffern- oder Buchstaben-/Ziffern-Kombination innerhalb von Postadressen auf Briefen, Paketen oder Päckchen, die den Zustellort eingrenzt. Man bezeichnet Postleitzahlen auch als PLZ. Postleitzahlen sollten nicht als Zahlen angesehen werden, da mit ihnen nicht gerechnet wird, sondern als Zeichenketten, weil sie nicht nur aus Ziffern bestehen können. Im englischsprachigen Umfeld werden die Postleitzahlen korrekter als Code bezeichnet. Da Postleitzahlen bis zu zehn Stellen haben können (z. B. Vereinigte Staaten von Amerika: fünf Ziffern, Bindestrich, vier Ziffern), wird für die Speicherung von internationalen Adressen in EDV-Systemen eine Länge von zehn Zeichen für die Postleitzahl empfohlen.
Obwohl Postleitzahlen originär als post-interne Zustellsystematik fungieren, haben sie in den allermeisten Ländern der Erde einen mindestens quasi-offiziellen Charakter. Denn nicht nur konkurrierende Zustellunternehmen bedienen sich desselben Systems, auch Unternehmen und Organisationen planen ihre räumlichen Aktivitäten mit Hilfe der Postleitzahl. Auf dieser Basis werden in der Privatwirtschaft beispielsweise Lieferzonen, Geschäftsstellenbereiche oder Außendienstgebiete abgegrenzt.
Der zentrale Vorteil besteht dabei in der Möglichkeit, organisationsrelevante Informationen unterschiedlichster Art räumlich leicht zuzuordnen. Denn nicht nur Unternehmensdaten, sondern auch externe Steuerungskennziffern (z. B. Einwohnerdaten) sind einer Postleitzahl normalerweise leicht und eindeutig zuzuordnen. Die Postleitzahl hat sich aufgrund einer ganzen Reihe von weiteren Eigenschaften als elementare Analyse- und Planungseinheit bewährt.
Die Postleitzahl gibt es in Deutschland seit 1941, als im Deutschen Reich zweistellige Postleitgebietszahlen eingeführt wurden, zunächst für den Paket- und Päckchendienst. Ab 1944 galten diese Postleitgebiete auch für den Briefverkehr. Die Zahlenkombinationen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg weiterverwendet. 1962 fand in der Bundesrepublik und 1965 in der DDR ein Wechsel zu jeweils eigenständigen Postleitzahlsystemen statt. Beide Leitsysteme wurden 1993 von einem von der Deutschen Bundespost entwickelten fünfstelligen System für das wiedervereinigte Deutschland abgelöst. Die fünfstellige Postleitzahl ist eine Zahlenkombination innerhalb von Postadressen auf Briefen, Paketen oder Päckchen, die den Zustellort eingrenzt. Neben den Postleitzahlen für geografische Zustellgebiete gibt es eigene Postleitzahlen für Großempfänger und Postfächer. Für die Vergabe neuer Postleitzahlen ist die Deutsche Post AG als Nachfolgerin der Bundespost zuständig.
Seit 1990 existierten im nunmehr vereinigten Deutschland zwei vierstellige Postleitzahlensysteme. Von insgesamt 5420 Postleitzahlen entfielen 3400 auf das Verkehrsgebiet West und 2020 auf das Verkehrsgebiet Ost. Deshalb war im Postverkehr mit dem jeweils anderen Verkehrsgebiet vor jede Postleitzahl ein „O-“ für „Verkehrsgebiet Ost“ (zum Beispiel O-2300 Stralsund) oder ein „W-“ für „Verkehrsgebiet West“ (zum Beispiel W-2300 Kiel) zu setzen, um die Eindeutigkeit zu wahren, „bis ein neues, kundengerechtes und effizientes Postleitzahlensystem, das auf Dauer Bestand hat, zur Verfügung steht.“ Innerhalb der jeweiligen Verkehrsgebiete war das Voranstellen nicht notwendig.
Verworfen wurde der Vorschlag, lediglich die 802 Postleitzahlen zu ändern, die doppelt vergeben waren, und ansonsten alles beim Alten zu belassen, zumal sich bereits in den 1980er Jahren Mängel beim westdeutschen System gezeigt hatten, die im Rahmen der fünfstelligen Lösung behoben werden sollten. Diese Mängel bestanden hauptsächlich darin, dass durch die Postautomatisierung und Briefsortierung keine Vorsortierung von Postgroßempfängern oder Stadtteilen möglich war.
Am 24. Oktober 1991 entschied der Vorstand der Deutschen Bundespost Postdienst sich für ein komplett neues fünfstelliges System, welches das Posttechnische Zentralamt bis 1993 entwickeln sollte. Hierzu holte man die Erfahrungen anderer europäischer Postverwaltungen mit einem solchen System ein: Frankreich, Niederlande und vor allem Schweden. Die Leitregionen der neuen fünfstelligen Postleitzahl orientierten sich am vierstelligen westdeutschen System, so dass in den meisten Ballungsräumen die erste Stelle oder die ersten beiden Stellen mit der alten Postleitzahl identisch waren. Ein weiterer Grund für die Einführung der fünfstelligen Postleitzahlen war die Automatisierung der Briefverteilung. Mit der Einführung des neuen Systems wurde die Grundlage für die Briefzentren geschaffen, mit denen Briefe in nur zwei Sortiergängen den Zustellern zugeführt werden.
Im neuen System wurden die Zustellbezirke – wie bereits im vierstelligen ostdeutschen System – in die Postleitzahlen integriert. Zudem konnten Großempfänger nun eine eigene Postleitzahl erhalten. Neu und ungewohnt war die 0 als führende Ziffer. Vereinzelt regten sich dagegen Proteste, weil man in einer 0 an erster Stelle die Gefahr einer Herabwertung eines Ortes sah.
Mitentscheidend für die Einführung der fünfstelligen Postleitzahl war, dass sie ausreichende Reserven ermöglicht. Neue Großempfänger, neue Postfachschränke oder Neubaugebiete können ohne weiteres in das System integriert werden. Dafür finden sich beispielsweise zwischen den fortlaufenden Nummern der Postleitzahlen für die Postfachschränke und der nächsten belegten Postleitzahl mindestens eine, meist aber mehrere unbelegte Postleitzahlen. Insgesamt werden in Deutschland heute etwa 30.000 der theoretisch möglichen 100.000 Postleitzahlen benutzt, während der Rest als Reserve dient. Durch weitere Einschränkungen ist aber davon auszugehen, dass es maximal 98.901 Postleitzahlen geben könnte.
Die Einführung des neuen Systems 1993 wurde von einer massiven Werbekampagne begleitet. Es wurde die einer Hand ähnliche Comicfigur Rolf (Synchronsprecher: Rolf Zacher) mit dem Spruch „Fünf ist Trümpf“ erfunden. Des Weiteren gab es in Zusammenarbeit mit dem Fernsehsender RTL die Spieleshow Die Post geht ab! mit Rudi Carrell. Diese Sendung, die auf zehn Folgen ausgelegt war, lief erstmals am 9. Mai 1993 und erinnerte im Großen und Ganzen an die Show Am laufenden Band.
Im neuen Postleitzahlenbuch, das in einer Auflagenhöhe von 40 Millionen Stück kostenlos an alle Haushalte in Deutschland verteilt wurde, ist für jeden Ort mit mehreren Postleitzahlen das komplette Straßenregister mit den dazugehörigen Postleitzahlen aufgeführt. Daneben erschien noch ein Buch mit Postleitzahlen für Großempfänger, Postfächer und Postlagerausgaben und ein numerisch geordnetes Postleitzahlenbuch, in dem sowohl nach dem neuen als auch nach dem alten System geordnet wurde und in beiden Sortierungen jeweils die andere Postleitzahl gegenübergestellt wurde. Diese beiden Verzeichnisse wurden nicht kostenlos verteilt, sondern waren nur auf Anforderung erhältlich. Eine Neuauflage des Postleitzahlenbuches gab es nach 1993 erstmals am 4. Oktober 2005 in einer – nun allerdings kostenpflichtigen – Auflage von drei Millionen Stück. Etwa einmal je Quartal erscheint eine CD-ROM mit den Postleitzahlen. Die Postleitzahlen können im Internet auf den Seiten der Deutschen Post sowie bei zahlreichen weiteren kommerziellen Anbietern abgefragt werden.
Die bisher größte Änderung im neuen System fand 2001 statt, als in Leipzig im Zuge der erfolgten Eingemeindungen neben Umbenennungen von Straßen auch den neuen Ortsteilen neue Postleitzahlen zugeordnet wurden.